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SCHACH-SPHINX/02913: Vorrecht der Türme (SB)


Zu allen Zeiten, ob in der arabischen Wüste oder im persischen Hochland, ob im goldenen Byzanz oder im völkerreichen Europa, hat der Bauer auf dem Schachbrett stets seine Gangart und seinen Schlagmodus beibehalten. Und auch das Vorrecht, sich beim Erreichen der gegenüberliegenden Seite in eine Figur mit höherem Wert zu verwandeln, war ihm von Anbeginn an beigegeben. Allein beim Doppelschritt gab es in frühen Zeiten Unterschiede. Bei den Arabern, unseren Vorgängern im Königlichen Spiels, durften nur die beiden Eck- und Mittelbauern zwei Felder vorgehen, und das auch nur beim Anfangszug. Eine gewisse Logik ist dieser Regelung nicht abzusprechen. Da die Türme bei ihnen die stärksten Figuren waren, konnte die Notwendigkeit, diese früh ins Spiel zu bringen, durchaus für diese Sonderbestimmung gesorgt haben. Erst in Europa erhielten Dame und Läufer bekanntlich ihre moderne langschrittige Gangart. Im heutigen Rätsel der Sphinx kommen nach arabischem Geist die Türme zu ihrem vollen Recht. Schwarz nutzte die Schwäche des weißen König für eine siegbringende Kombination, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/02913: Vorrecht der Türme (SB)

Alexander - Larsen
Hastings 1956

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Einmal in ein Mattnetz geraten, ist jede Hoffnung vergebens: 1.Sb4- a6+! Sc5xa6 2.Db5-c6+ Kc7-b8 3.Dc6-b6+ Kb8-c8 4.Db6xa6+ Kc8-b8 5.Da6- b6+ Kb8-c8 6.Db6-c6+ Kc8-b8 7.Te2-e4 und Schwarz gab auf. Der weiße Turm greift entscheidend ein.


Erstveröffentlichung am 22. Juli 1999

13. Mai 2010