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SCHACH-SPHINX/02928: Himmelschöner Gewinnweg (SB)


Ein erhebender Augenblick, wenn sich der Spieler plötzlich in der Nähe zu einer grandiosen Kombination sieht. Die Entfernung muß jedoch überbrückt werden Berechnung, Kalkulation, Abwägung aller etwaigen Nebengleise. Das Gehirn gleicht in solchen Situationen einem Bienenschwarm umtriebiger Gedanken. Nichts darf außer acht gelassen werden, zumal wenn die gesamte Operation mit heiligen Opfern verbunden ist. Ist der Schritt einmal getan, gibt es kein Zurück, dann müssen die Überlegungen stichhaltig gewesen sein. Der Spieler horcht auf seinen Atem, beruhigt sich innerlich. Er geht die Möglichkeiten noch einmal durch, ringt mit Zweifeln, mißtraut seinem Glück, wie es jeder vernünftige Schachspieler tut. Ist es ein Geschenk mit einem Klumpfuß? fragt er sich. Schließlich schiebt er die Hand nach vorne - er will es wissen. So ähnlich mag es vielleicht Weiß im heutigen Rätsel der Sphinx ergangen sein. Sein Kontrahent zog zuletzt 1...b5-b4. Nun, Wanderer, welch himmelschöner Gewinnweg öffnete sich da für Weiß?



SCHACH-SPHINX/02928: Himmelschöner Gewinnweg (SB)

Gaprindaschwili - Vujanovic
Timisoara 1975

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Selten verlor der taktisch so versierte russische Großmeister David Bronstein so betrübt-bedrückend wie gegen den DDR-Meister Rainer Knaak: 1.Tg3xg4! h5xg4 2.h4-h5 Te8-e3 3.h5-h6! g7-g6 4.Dg5xf6 - aber nicht 4.Lc3xf6 wegen 4...Dd8-a5+!! und Schwarz gewinnt noch - 4...Dd8xf6 5.Lc3xf6 Kf8-g8 6.Sd6xf7 Lc2-b3 7.Sf7-g5+ Lb3xc4 8.h6-h7+ und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 27. Juli 1999

19. Mai 2010