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SCHACH-SPHINX/03239: Magnet für Heiterkeit (SB)


In der Gesellschaft des ungarischen Großmeisters András Adorján ist kein Platz für trübe Gedanken. Er ist ein Magnet für Heiterkeit, jemand, der auf seiner Suche nach neuen Pfaden von einem unverwüstlichen Panzer tiefer Überzeugungen davor bewahrt wird, jemals zu resignieren. Tümpelfrösche meiden seine Nähe. Er erweckt Unruhe, Abenteuerlust, Aufbruchstimmung. Kein Wunder also, daß der junge Garry Kasparow ihn zu seinem Sekundanten erkor, als er 1984-85 und 1986 um die Schachkrone stritt. Und diese gemeinsame Arbeit trug zahlreich Früchte. Kasparows Vorliebe für die Grünfeldindische Verteidigung fand zweifelsohne in Adorján ihren Urheber. Des Ungarn Schachstil ist unternehmerisch, aber sehr solide in den Grundfesten, er riskiert viel, ist aber dennoch kein Hasardeur, keine romantische Blindschleiche. Er liebt das Schachspiel um der Geheimnisse willen, die es darin zu entdecken gilt. Im heutigen Rätsel der Sphinx gewann er vielleicht die schönste Partie seiner Karriere. Mit den schwarzen Steinen trat er nun einen Angriff los, dessen Lawinenhaftigkeit vom Engländer Anthony Miles nicht mehr aufgehalten werden konnte, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03239: Magnet für Heiterkeit (SB)

Miles - Adorjan
Riga 1979

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der lästige weiße Springer konnte mit 1...Sc4-a3+! kaltgestellt werden. Da nach 2.Sb5xa3 Ke3-e2 der schwarze Bauer ungehindert in eine Dame gegangen wäre, andernfalls jedoch Weiß seinen Springer verloren hätte, gab er die Partie umgehend auf.


Erstveröffentlichung am 05. November 1999

31. August 2010