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SCHACH-SPHINX/03270: Seltenes Ereignis auf dem Brett (SB)


Im Zuge einer immer besseren Auslotung der Eröffnungstheorie und ihrer literarischen Verbreitung nahm die Zahl der in alten Zeiten so grandiosen frühen Mattsiege erheblich ab. Heutzutage kann sich das Schachherz nur noch selten an hübschen Mattbildern erfreuen. Wilde Angriffskombinationen sind ebenfalls seltener geworden. Der positionelle Geist hat Einzug gehalten. Gambiteröffnungen sind dadurch rar geworden. Nur noch wenige Großmeister sind verwegen genug, beispielsweise das Königsgambit zu spielen. Hinzu kommt noch, daß die einst gefürchteten Spielsysteme bis zur Harmlosigkeit durchanalysiert wurden. Und könnte tatsächlich einmal ein Matt auf dem Brett entstehen, geben die Meister lieber auf, als die Schlußphase zu Ende zu spielen. Im heutigen Rätsel der Sphinx ließ der Nachziehende indes dem Publikum das Vergnügen, ein altes Mattbild wiederzusehen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03270: Seltenes Ereignis auf dem Brett (SB)

Unzicker - Sarapu
Siegen 1970

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Für Andersson sind Eröffnung und Mittelspiel ein "ärgerliches Beiwerk". Im Endspiel erwachen seine wahren Talente: 1.c2-c3! b4xc3 2.b3-b4 Kf6-e5 3.b4xc5 g6-g5 4.f2-f4+! g5xf4+ 5.Kg3-f2 Ke5-d5 6.Tc4xc3 Tc7-c6 - 6...Tc7xc5 7.Tc3xc5+ Kd5xc5 8.Kf2-f3 und Weß gewinnt leicht - 7.Kf2-f3 Kd5-e5 8.Tc3-c2 h5-h4 9.Tc2-c1 Ke5-f6 10.Kf3xf4 Kf6-g6 11.Kf4- e5 Kg6-g5 12.Tc1-c4 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 14. November 1999

11. September 2010