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SCHACH-SPHINX/03465: Chaos hinter der Stirn (SB)


Hinter seiner hohen Stirn tobte das Chaos, und diese Unruhe war nötig für Richard Réti, dem großen tschechischen Großmeister und Theoretiker, um aus den Aufwirbelungen neues Gedankengut zu produzieren. Alexander Aljechin, der sicherlich mit allen Wasser gewaschen war, mußte lobend einräumen: "Réti ist der einzige Meister, dessen Züge für mich völlig überraschend sind." Und Réti feierte glänzende Siege damit. Auch gegen den Ex-Weltmeister José Capablanca. Indes gab es bei Réti auch Momente, in denen er das Chaos nicht bändigen konnte, Augenblicke, wo er hilflos in den Weiten entfesselter Unordnung herumirrte, wie im heutigen Rätsel der Sphinx. Für seine erlittene Niederlage nahm Capablanca mit den schwarzen Steinen Jahre später eine fürchterliche Rache, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/03465: Chaos hinter der Stirn (SB)

Réti - Capablanca
Budapest 1928

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Den weisen Rat des Schachlehrers einmal mißachtet, es ist nie wieder rückgängig zu machen: 1...d4-d3! 2.h2-h3 Dg4-f5 3.Td1-e1 d3xe2 4.Dd2- c3 Sc6-e5! 5.Sf3-h4 - oder 5.Sb3-d2 Td8-d3 bzw. 5.Sf3xe5 Sc6xe5 und es droht vernichtend 6...Se5-f3+ - 5...Df5xh3 6.Sb3-c5 Sg6xh4 und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 18. Januar 2000

15. November 2010