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SCHACH-SPHINX/03903: Keine Furcht vor Banalitäten (SB)


Was macht den Reiz bestimmter Varianten aus, deren Erfolgsbilanz negativ ausfällt und die dennoch in schönster Regelmäßigkeit angewendet werden? Die Erfahrung lehrt das Gegenteil von dem, was die Zahlen eigentlich ausdrücken. Statt auf verläßlichere Gleise umzuwechseln, wird die Verlustvariante immer wieder favorisiert. Es ist, als ob der damit verbundene Schmerz der Niederlage einen dämonisch wirkenden Bann ausübt. Rechthaberei wird der Psychologe sagen. Aber man benutzt damit nur verschiedene Worte für dieselbe Sache. Es ist nicht zu leugnen, daß die investierte Mühe in ein Projekt vor solchen Banalitäten wie Sieg oder Niederlage nicht haltmacht. Ganz früher nannte man so etwas Treue, moderne Geister werden vielleicht von Dummheit sprechen. Nun denn, im heutigen Rätsel der Sphinx wandte Schwarz zum wiederholten Male eine sehr riskante Variante der SIzilianischen Verteidigung an. Muß noch erwähnt werden, Wanderer, daß er eine weitere negative Erfahrung machte?



SCHACH-SPHINX/03903: Keine Furcht vor Banalitäten (SB)

Ilincic - Kiss
Aosta 1989

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Ein schöner Sieg für Andrei Zontakh: 1.Tb1-b7!! Dc7xb7 2.De4xe5+ Sd4- e6 - oder 2...Ke8-d8 3.De5xc5 Sd4xf5 4.g4xf5 Lg6-f7 5.Sc3-b5! - 3.De5xe6+ Ke8-f8 4.Sc3-e4 Tc8-e8 - 4...Lc5-a3 5.Se4-d6! Tc8-e8 6.Sd6xe8 La3xc1 7.De6-d6 - 5.Se4xc5! Te8xe6 6.Sc5xb7 Te6xe2 7.Lg2xc6 Lg6xf5 8.g4xf5 Kf8-e7 9.Lc6-b5 Te2-a2 10.Tc1-c6 Th8-b8 11.Sb7-c5 Tb8- d8 12.Sc5-e4 Td8-d4 13.Tc6-e6+ Ke7-d8 14.f5-f6 g7xf6 15.Se4xf6 h7-h6 16.Kg1-g2 und Schwarz gab auf.


Erstveröffentlichung am 07. Juni 2000

11. April 2011