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SCHACH-SPHINX/04106: In Erinnerung an Wladimir Bagirow (SB)


Der jüngst verstorbene russische Meister Wladimir Bagirow war ein excellenter Stratege, und in diesem Sinne galt er als einer der besten Kenner der Aljechin-Verteidigung, über die er ein Buch geschrieben hatte, das weltweit Nachhall fand und für viele erst den Anreiz bot, sich mit dem komplexen System auseinanderzusetzen. Bagirow liebte den langsamen Aufbau, der von der Konzentration innerer Kräfte gekennzeichnet war. Schnelle taktische Abfolgen, Kurzweil-Schach, das interessierte ihn nicht, und diese Liebe zur Tiefe des Schachspiels vermittelte er auch seinen zahlreichen Schülern, denn Bagirow war über viele Jahrzehnte Mentor von Schachtalenten gewesen. Auch jenseits der Aljechin-Verteidigung wählte er das fokussierende Spiel strategischer Schritte. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte er so mit den weißen Steinen emsig am Minoritätsangriff gearbeitet und dabei jedes Gegenspiel im Keime erstickt. Nach exakter Vorbereitung konnte der Angriff nun beginnen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04106: In Erinnerung an Wladimir Bagirow (SB)

Bagirow - Klowan
Leningrad 1963

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Schwarz umging die Falle 1...c3-c2? 2.Tf6-f7+ Kh7-h8 3.Tf7-f6 Kh8-h7 4.Tf6-f7+ mit Dauerschach für Weiß und spielte präzise 1...Tc8-c7 2.Tf6-g6 d2-d1D! - und auch die letzte Falle wurde umschifft, denn 2...c3-c2 3.Tg6-g5 ergibt ebenfalls nur Remis. Jetzt allerdings bestand nach 3.Tg1xd1 c3-c2 keine Hoffnung mehr für Weiß, der angesichts dessen kapitulierte.


Erstveröffentlichung am 14. August 2000

13. August 2011