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SCHACH-SPHINX/04569: Unbehagliche Schatten am Firmament (SB)


Die Welt ist ein unwirtlicher Ort, weswegen Schachspieler mit dem Brett vorliebnehmen. Begrenzt auf ein kleines Geviert, birgt das Schachspiel nicht weniger Welten, rätselhafte Flecken und Universen der Unbehaglichkeit. Nur wird man dabei nicht so aufgerieben von den Fährnissen der Weltumtriebenheit. Es läßt sich gut aushalten auf dem 64feldrigen Brett, und auch die erlebten Abenteuer sind überschaubar in Umfang und Tragweite. Der Schachspieler erklärt voller Stolz: Wen es in die Welt zieht, der hat seine Heimat eingebüßt. Wozu sich in der Welt verlieren, wenn vor der eigenen Nase unendliche Geheimnisse noch unerforscht sind? Ob die Sonne sengend vom Himmel herunterstrahlt oder Wolkenbrüche das Erdreich aufweichen, die Welt verlockt ihn nicht zur Neugierde. Das Unbekannte ist stets dort am greifbarsten, wo man sich am heimischsten fühlt. Oder hat man einen Schachspieler je anders als mit sorgenfaltiger Stirn gesehen? Im heutigen Rätsel der Sphinx war es Meister Eliskases, der, mit Weiß spielend, erfahren mußte, wie unverschämt doch der Augenschein lügt. Sein letzter Zug 1.e3xf4 öffnete seinem Kontrahenten Steiner Tür und Tor zu einem wundervollen Angriff. Also, Wanderer, warum immer in die Ferne schweifen?



SCHACH-SPHINX/04569: Unbehagliche Schatten am Firmament (SB)

Eliskases - Steiner
Budapest 1933

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Sünde oder Gerechtigkeit, was geht es einem Freigeist an? Zwingend ist nur das Matt: 1...Dh3xh2+! 2.Kg1xh2 h4xg3+ 3.Kh2-g1 Th8-h1#


Erstveröffentlichung am 04. Januar 2001

20. November 2012





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