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SCHACH-SPHINX/04657: Blackburnes Brechstange (SB)


Kein englischer Schachspieler konnte es an Ausdauer und Erfolg mit James Henry Blackburne aufnehmen. Über fünf Jahrzehnte, vom Londoner Turnier 1862 bis St. Petersburg 1914, stritt er auf allen wichtigen Wettkämpfen mit. Zu fürchten brauchte er niemanden, und schon gar nicht, wenn er mit den schwarzen Steinen spielte, mit denen er die meisten seiner Partien gewann. In Steinitz und Zukertort indes hatte er seine schärfsten Widersacher. In London 1872 und Wien 1873 mußte er sich beide Male seinem Intimkonkurrenten Steinitz beugen. Bedauerlich war für ihn insbesondere der Ausgang des Wiener Turniers, da er bis zur letzten Runde unbesiegt die Tabelle anführte. Blackburne spielte hervorragend zu Beginn des Turniers, doch mit zunehmender Dauer nahmen seine geistigen Kräfte nach und nach ab. So konnte es denn geschehen, daß er gegen den deutlich schwächeren Rosenthal im entscheidenden Augenblick verlor und später im Stichkampf Steinitz unterlag. Dennoch überraschte an Blackburne, daß er selbst im hohen Alter noch vorzüglich zu kombinieren wußte. Über 70jährig belegte er 1914 in Chester gemeinsam mit Yates den ersten Platz. An Haar und Bart schon schlohweiß geworden, zog er sich nach dem St. Petersburger Turnier vom aktiven Schach zurück und starb zehn Jahre später in Lewisham. War er auch nicht der Gründer einer englisch zu nennenden Schule, so vertrat er die Inselmonarchie doch als ihr würdigster Frontkämpfer. Das heutige Rätsel der Sphinx entstammt der Partie zwischen Burn und Blackburne aus dem New Yorker Turnier von 1889. Blackburne fand in dieser Stellung mit den schwarzen Steinen eine Siegeskombination, von der Steinitz sagte: "Ein prachtvolles Meisterstück von höchster Raffinesse." Also, Wanderer, wie gewann "the Black Death"?



SCHACH-SPHINX/04657: Blackburnes Brechstange (SB)

Burn - Blackburne
New York 1889

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Spassky trieb den weißen Monarchen mit 1...Te4-h4+! ins Freie, ehe er ihm dann mit 2.Kh3xh4 Dg6-h7+ 3.Kh4-g5 f7-f6+ 4.Kg5-g4 f6-f5+ 5.Kg4-g5 Kg8-g7! 6.Sf1-h2 Dh7-h6+ den Garaus machte. Weiß gab auf, denn nach 7.Kg5xf5 folgt einfach 7...Dh6-g6#


Erstveröffentlichung am 03. Februar 2001

16. Februar 2013





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