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SCHACH-SPHINX/04836: Vielfalt bringt Sorgen (SB)


Als Schachspieler hat man so seine Vorlieben und Abneigungen. Gewisse Eröffnungszüge tauchen zeitlebens im Repertoire nicht auf, werden schlimmer als die Pest gemieden, ohne daß dafür klare Gründe vorlägen. Man ist eben in seine Gewohnheiten hineingewachsen. Wozu sie ändern wollen? brummt der Schachspieler. Wozu sich neuen Ufern anvertrauen, wenn die alten längst noch nicht auf den letzten Kieselstein durchforscht sind! Vielfalt bringt Sorgen, so das Credo, hinter dem er sich verschanzt. Das Umsatteln von einer Eröffnung auf die andere scheint auf den ersten Blick den Kreativitätsrahmen zu erweitern, doch schon der zweite Blick beweist das Gegenteil. Das Erkunden einer speziellen Variante schafft den sichersten Fuß, der dann auch trittsicher andere Gestade betreten kann. Wer allerdings dem Scheine nachjagt und sich auf nichts festlegen möchte, dem kann es so ergehen wie dem lettischen Großmeister Kengis im heutigen Rätsel der Sphinx. In einer für ihn neuen Spielart verlor er schon früh den Faden und geriet in eine kritische Stellung. Nun, Wanderer, wie beendete sein sein norwegischer Kontrahent Djurhuus die Partie mit den schwarzen Steinen?



SCHACH-SPHINX/04836: Vielfalt bringt Sorgen (SB)

Kengis - Djurhuus
Gausdal 1991

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Der Zettel riet tunlichst von 1...Lf8-c5 ab, denn Weiß hätte sodann mit 2.Sd4xe6! De5-e3+ 3.Td1-d2!! in allen Varianten gewonnen, zum Beispiel 3...De3xd3 4.Se6-c7+ Ke8-d8 5.Td2xd3+ Kd8xc7 6.Tf1xf7+ Kc7-b6 7.b2-b4! Lc5xb4 8.Sc3-d5+ Kb6-a5 - 8...Kb6-c5 9.Sd5xb4 Kc5xb4 10.Le2- f3 - 9.Tf7-f3! und Weiß gewinnt. Nicht besser erginge es der schwarzen Stellung nach 6...Sb8-d7 7.Le2-g4 Th8-d8 8.Sc3-e4! Lc5-f8 9.Se4-g5 und keine Rettung wäre in Sicht gewesen.


Erstveröffentlichung am 03. April 2001

14. August 2013





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