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SCHACH-SPHINX/04863: Schlachten mit Sleipnir (SB)


Mythologiekundige werden natürlich wissen, daß Sleipnir der Name jenes achtbeinigen Hengstes war, auf dem der graue Alte, namentlich der oberste Germanengott Odin, durch die Himmel ritt. Der Mythos schweigt sich in vielen Fragen bis heute aus. Der norwegische Meister Anker Aasum entmythologisierte Sleipnir auf seine Weise, indem er die Eröffnung 1.Sb1-c3 nach dem Götterhengst benannte, in Anlehnung daran, daß ein Schachspringer gleich den acht Beinen von Sleipnir aus der besten Position heraus acht Felder kontrollieren kann. In jahrelanger Kleinstarbeit sammelte Aasum alle Partien, die mit dem skurrilen Springerzug begannen, und verfaßte schließlich sein Buch "Schlachten mit Sleipnir". Große Verbreitung findet die Eröffnung in den Turnierhallen nicht. Wegen ihrer Unausgeforschheit greifen allerdings Fernschachspieler gerne auf 1.Sb1-c3 zurück. Auch der Feldherr Napoleon soll an diesem Zug Gefallen gefunden haben. Im heutigen Rätsel der Sphinx ritt der dänische Fernschachmeister Ekebjaerg auf Sleipnir eine Attacke gegen den Italiener Porreca. Schon nach wenigen Zügen gewitterte es auf dem Brett. Blitze schlugen ein, als Sleipnir nach einem langen Sb1-c3-e2-g3-h1-f2-Ritt zuletzt 1.Sf2-g4 zog, Odins Festung zu schützen. Der Italiener vergriff sich an Sleipnir mit 1...Dh4xg4? und verlor, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/04863: Schlachten mit Sleipnir (SB)

Ekebjaerg - Porreca
Fernpartie 1982

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Viel war mit 1...Dd4-g1+ nicht zu erringen. Nach 2.Ke1-d2 Dg1-d4+ - 2...Dg1xa1 3.Se4-f6+ - 3.Kd2-e2 Dd4xb2+ 4.Ke2-d3 Te8xe4 5.Kd3xe4 Db2xa1 gab Schachfreund Busquets sogleich auf, denn die Agonie des verlorenen Endspiels nach 6.Df5-c8+ nebst 7.Dc8xc7+ wollte er sich dann doch nicht antun.


Erstveröffentlichung am 12. April 2001

10. September 2013





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