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SCHACH-SPHINX/06039: Seitenweg für Laienspieler (SB)


Einen wichtigen Beitrag zur Popularisierung des Schachspiels bedeutete die Einführung der sogenannten "Openturniere", an denen jeder, ob Träger eines Meistertitels oder nicht, frei nach Lust und Laune teilnehmen konnte. Damit wurde der Ruch des Elitären, mit dem das Schach viele Jahrzehnte zu kämpfen hatte, abgemildert. Die breitere Einbeziehung auch des Laienspielertums beseitigte die Schranken zwischen Meisterspielern und namenlosen Schachfreunden. Die Resonanz auf solche frei zugänglichen Turniere ist immer außerordentlich groß, so daß notgedrungen eine eigene Spielordnung erfunden werden mußte, die, nach dem Ursprungsland, Schweizer-System genannt wird. Spieler mit gleicher Punktzahl werden in den Spielrunden miteinander gepaart, so daß die Spielstärke nicht gravierend auseinanderklaffen kann. Für jeden, der aus beruflichen oder anderen Gründen nicht in einem Schachklub spielen kann, bietet sich hier die Gelegenheit, sein Talent einer Feuertaufe auszusetzen. Beim London Open 1981 waren 112 Spieler zusammengekommen. Darunter auch sieben Groß- und dreizehn Internationale Meister. Daß dabei Laien praktisch ohne Chance auf einen vorderen Turnierplatz waren, spielte keine Rolle. Die Möglichkeit, sein Können turnieradäquat mit anderen Schachfreunden messen und entwickeln zu können, gab das ausschlaggebende Motiv. Die Freude am Spiel kam mit Sicherheit nicht zu kurz. Aus dem Londoner Open stammt auch das heutige Rätsel der Sphinx, wo der isländische Meister Arnasson zuletzt 1.Db2xb7 gezogen hatte und daraufhin von seinem englischen Kontrahenten Keene frappierend geschlagen wurde. Also, Wanderer, vier elegante Züge fand Keene!



SCHACH-SPHINX/06039: Seitenweg für Laienspieler (SB)

Arnasson - Keene
London 1981

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Springerzug 1.Sd6-f5! vollendete den Kreis, mit dem Meister Hort seinen englischen Kontrahenten Miles in die Niederlage einschloß: 1...Sg6xf4 2.Td1-d6 Th8-g8 3.Td6xf6+ Kf8-e8 4.Sf5-d6+ Ke8-d8 5.Tf6-f7 Tg8xg2+ 6.Kg1-f1 und gegen das drohende Matt war nichts zu erfinden.


Erstveröffentlichung am 13. Dezember 2003

04. Dezember 2016


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