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SCHACH-SPHINX/06154: Krieg dem Kartenspiel (SB)


1798 brachte Günther Wahl eine Abhandlung mit dem Titel "Der Geist und die Geschichte des Schach-Spiels bei den Indern, Persern, Arabern, Türken, Sinesen und übrigen Morgenländern, Deutschen und anderen Europäern" heraus. Der historische Wert seiner Auslegung mag umstritten sein, seine Liebe zum Königlichen Spiel war es jedenfalls nicht. Mit rührendem, fast händeringendem Eifer stritt er für das Schach, das seinerzeit in Deutschland, dem vielgeteilten Land, nicht so recht in Schwung kommen wollte und von Frankreich und England dominiert wurde. Die Ursache für das mangelnde Interesse in den deutschen Landen sah Wahl in der Konkurrenz durch andere, vornehmlich Kartenspiele. Die Deutschen waren gemäß ihrem Anspruch, Dichter und Denker zu beherbergen, noch nicht zum Schachspiele vorgedrungen. In seinen Einleitungsworten mahnt er diesen Zustand an: "Es würde die menschliche Gesellschaft schänden, wenn dasselbe je durch die so sehr überhandnehmenden Kartenspiele aus ihr verdrungen werden sollte." Seine Mahnung fiel einige Jahrzehnte später auf fruchtbaren Boden. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts holte das verschlafene Deutschland den Vorsprung der europäischen Schachvölker nicht nur ein, sondern setzte sich sogar an die Spitze. Von Berlin gingen viele wertvolle Impulse aus, nach Berlin kehrt auch das heutige Rätsel der Sphinx zurück, wo die Berliner Schachfreunde vom Klub 64 im Jahre 1982 ein Sommerturnier veranstalteten. Schachfreund Muse errang dort mit den weißen Steinen einen überzeugenden Sieg gegen seinen Kontrahenten Riedel. Zuletzt hatte Schwarz 1...d5-d4 gezogen, dabei jedoch eine starke Erwiderung aus den Augen gelassen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06154: Krieg dem Kartenspiel (SB)

Muse - Riedel
Berlin 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die weiße Stellung ächzte bereits in allen Fugen und nach 1...Tf8xf2+! war der Zusammensturz nicht mehr weit: 2.Tf1xf2 Dg4xg3+ 3.Kg2-f1 - 3.Kg2-h1 Te8-e1+ 4.Sd2-f1 Te1xf1+ nebst Matt - 3...Dg3-h3+ 4.Tf2-g2 Te8-f8+ 5.Kf1-g1 Dh3-e3+ 6.Kg1-h1 De3-e1+ 7.Tg2-g1 De1-h4+ 8.Kh1-g2 Tf8-f2#


Erstveröffentlichung am 06. April 2004

29. März 2017


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