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SCHACH-SPHINX/06355: Auch ein böser Name verpflichtet (SB)


Ein Schachspieler, der den Spitz- und Kosenamen 'Tricky Mickey' führt, verspricht sehenswerte Partien, und so hielt der englische Großmeister Michail Adams, was sein Ruf von ihm verlangte. Bereits als 18jähriger glänzte der Sir Francis Drake des schwarzweiß-karierten Brettes mit wundervollem Kombinationsspiel. 1990 beim Lloyd's Bank Turnier belegte er den zweiten Platz hinter Stuart Conquest. Sein Aufstieg bis zur Weltelite gestaltete sich rasant. 1992 gewann er das Turnier in Tilburg. Im selben Jahr siegte er auch beim Schnellschachturnier in Brüssel. Im Jahr darauf wurde er Erster im Zonenturnier in Dublin. Die Liste ließe sich bis in die Gegenwart fortsetzen, wenngleich Adams zwischendurch einige schwächere Phasen zeigte. Der Grund dafür ist seine hin und wieder auftauchende Neigung, zu tief in die Flasche zu schauen. Diese Unbeständigkeit im Leistungsprofil hat bisher stets verhindert, daß sich Adams in den Kandidatenturnieren durchsetzen konnte. Sein Stil ist geeignet, ihm größeren Ruhm einzutragen. Forsches Angriffsspiel verbindet sich excellent mit gestochen scharfer Positionslogik. Mag sein, daß er eines Tages das Laster in den Griff bekommt, das seinen Rang als Schachspieler erster Güte noch allzu sehr vernebelt. Im heutigen Rätsel der Sphinx aus dem Lloyd's Turnier in London besiegte er den Erstplacierten Conquest mit dem für seinen Namen berüchtigten Trickreichtum. Also, Wanderer, Weiß rüttelt im Diagramm an den Pforten der schwarzen Königsburg. Die Festung fällt in wenigen Zügen!



SCHACH-SPHINX/06355: Auch ein böser Name verpflichtet (SB)

Adams - Conquest
London 1990

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Mit Stolz kann Sanakojew auf diese Fernpartie blicken, wo er nach 1.Sf3-d2 b6-b5 2.Da4-a2 Sb3xd2 3.Td1xd2 b4-b4 4.Lg2-e4 e6-e5 5.g3-g4 b4-b3 mit seiner erschreckenden Bauernwalze Weiß zur Kapitulation zwang. Gegen die schwarzen Freibauern gab es einfach keinen Widerstand.


Erstveröffentlichung am 22. Oktober 2004

16. Oktober 2017


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