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SCHACH-SPHINX/06471: Sternstunde eines jungen Arabers (SB)


Die Araber scheinen sich in den letzten Jahrzehnten wieder mehr und mehr ihrer Wurzeln im Schachspiel bewußt zu werden. Das Joch der Osmanenherrschaft und die Mandatsregierungen der Franzosen und Engländer nach dem Ende des Ersten Weltkrieges hatten verhindert, daß die arabischen Völkern den Anschluß fanden zu den internationalen Turnieren, mit denen Europa für das Königliche Spiel eine wesentlich umfassendere Plattform geschaffen hatte. Nach wie vor vereiteln politische Wirren in den arabischen Staaten, daß Kunst, Literatur und Sport in einem Maße aufblühen können, wie es diesen Völkern zu wünschen wäre. Immerhin, die ersten Schritte wurden getan, beispielsweise 1983 mit dem 1. Internationalen Schachfestival in Dubai. Die Vereinigten Arabischen Emirate (UAE) hatten 14 Schachspieler zum Wettkampf eingeladen. Neben arabischen Vertretern nahmen auch drei deutsche Meister an diesem Turnier teil, übrigens die einzigen Europäer. Der Deutsche Schachbund genießt in diesen Ländern ein hohes Ansehen, weswegen Präsident Alfred Kinzel auch zu Gesprächen eingeladen wurde zur Verbesserung der gesamten Entwicklungsstruktur in der Golfregion. Nach anfänglichen Schwierigkeiten - das Klima stellte für die deutschen Akteuren eine regelrechte Zerreißprobe dar - belegte Kindermann mit deutlichem Vorsprung den ersten Platz vor dem Inder Thipsay und dem Iraner Sharif. Lobron konnte sich noch auf den vierten Platz vorkämpfen, während Bischof auf dem geteilten siebten und achten Rang steckenblieb. Im heutigen Rätsel der Sphinx soll der damals 14jährige Adel Jassem aus Dubai vorgestellt werden. Er erzielte nur 1,5 Punkte, konnte in der fünften Runde jedoch Lobron mit einer sehenswerten Kombination in die Knie zwingen. Durch ein Figurenopfer hatte der junge Araber die schwarze Stellung diskreditiert. Nun, Wanderer, mit welchem abschließenden Opfer vollendete Jassem den Angriff nun?



SCHACH-SPHINX/06471: Sternstunde eines jungen Arabers (SB)

Jassem - Lobron
Dubai 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der finnische Landesmeister Böök hatte bei 1...b4xc3 offenbar nicht damit gerechnet, daß sich Aljechin nun in eine Art Opferhysterie hineinsteigerte und mit 2.Td1xd7! Sf6xd7 3.Sf3-e5 Ta8-a7 4.b2xc3 Ke8- e7 5.e3-e4! Sd7-f6 6.Lc1-g5 Dd8-c7 7.Lg5-f4 Dc7-b6 8.Ta1-d1 g7-g6 9.Lf4-g5! Lf8-g7 10.Se5-d7 Ta7xd7 11.Td1xd7+ Ke7-f8 12.Lg5xf6 Lg7xf6 13.e4-e5! siegreich zu Ende brachte, was augenscheinlich kühn begonnen hatte. Schwarz gab auf, weil das Damenschach auf f3 die Entscheidung forciert hätte.


Erstveröffentlichung am 14. Februar 2005

9. Februar 2018


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