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SCHACH-SPHINX/06791: Vieldeutigkeit des Denkens (SB)


Daß das Schachspiel irgend etwas mit Denken in einem sehr konkreten Sinne zu tun habe, bezweifeln seltsamerweise ausgerechnet seine Galionsfiguren - die Großmeister. Beispielsweise wurde einmal der Ex- Weltmeister Alexander Aljechin danach gefragt, in welcher Sprache er denn denke, schließlich beherrschte er eine erkleckliche Anzahl davon. Seine Antwort war durchaus salomonisch zu nennen: "In den Dingen des Alltags russisch, in abstrakten Fragen deutsch, in Gesellschaft englisch oder französisch..." Der Fragesteller unterbrach hier den Großmeister, und ganz aufgeregt kam er zum Kern seiner Wißbegierde: "Und beim Schach?" Aljechin lächelte leise in sich hinein und erwiderte: "Soweit ich beim Schach überhaupt denke, dann nur russisch". Mag jeder sich aus dieser Antwort Erkenntnisse ziehen, sofern er nach Erkenntnissen dürstet. Die Großmeister scheinen in diesem Punkte wohl ein Geheimnis für sich zu behalten. Kein Geheimnis verbirgt hingegen das heutige Rätsel der Sphinx, wo der Nachziehende mit einer hübschen Schlußkombination seinen erheblichen Endspielvorteil verwertete, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06791: Vieldeutigkeit des Denkens (SB)

Kunsztowicz - Lau
Bundesliga 1983

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Und Philidor mußte abdanken. Nach 1.f4-f5! g7xh6 - 1...Sb6xc4 2.f5-f6 g7xf6 3.Dh4-g4+ Kg8-f7 4.Dg4-g7+ - 2.f5xe6 Dd8-e7 3.Tf1-f7 De7-g5 4.Tf7-f8+! blieb von der Philidor-Verteidigung nur noch eine Ruine übrig. Schwarz gab auf, denn das Damenmatt im nächsten Zug auf f7 war nicht mehr zu verhindern.


Erstveröffentlichung am 30. Dezember 2005

29. Dezember 2018


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