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SCHACH-SPHINX/06839: Unheilvolle Konstellation (SB)


Wenn die Türme und die Dame ein magisches Dreieck bilden wie im heutigen Rätsel der Sphinx auf seiten des Nachziehenden, wird der Kontrahent geschärften Blickes auf das Brett hinabspähen, ob sich diese unheilvolle Konstellation nicht mit einer kleinen einschleichenden Kombination zu einem handfesten Vorteil ausnutzen ließe. Eingehend betrachtet er dann seinen Springer, den Spezialisten für derartige Kapriolen, und widmet ihm lange Gedanken. Er legt sich das Puzzle neu vor sein geistiges Auge, korrigiert hier herum, verschiebt dort die Figuren, allmählich entsteht so aus den Teilen ein verändertes Ganzes. Bloß die Pointe fehlt noch, grübelt er und taucht erneut mit seinen Luchsaugen in die Stellung ein. Ja, wenn der gegnerische König - - - so der Gedanke, der sich in seinem Kopf einnistet und plötzlich Feuer fängt. Jawohl! ruft es aus ihm heraus, sein Auge strahlt und prompt fliegen seine Finger auf die bewußte Figur zu, die über Sieg oder Niederlage entscheiden wird, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06839: Unheilvolle Konstellation (SB)

Borissowa - Sinka
Hyéres 1981

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die neue Zeit läßt sich nicht aufhalten. Kreative Ideen, kühner Geist sind ihre Boten. Weiß machte einen großen Schritt nach vorn mit 1.Sg5xf7! und feierte nach 1...Kg7xf7 2.Dh4-d8 e6-e5 3.Dd8-f8+ Kf7-e6 4.f2-f4 e5-e4 - oder 4...e5xf4 5.Tb1-e1+ Lc3xe1 6.Tf1xe1+ Ke6-d7 7.Ld3- b5+ - 5.f4-f5+! einen epochalen Sieg. Schwarz, der die Zeichen der Zeit zu spät erkannt hatte, gab nun früh genug auf, denn nach 5...g6xf5 6.Ld3-c4! wäre er entweder mattgesetzt worden durch 6...Dd5xc4 7.Df8xf5# oder hätte seine Dame verloren.


Erstveröffentlichung am 16. Februar 2006

15. Februar 2019


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