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SCHACH-SPHINX/06995: Sträflicher Snobismus (SB)


Wunderliches trägt sich immer wieder auf den Brettern der Großmeister zu. Gediegene Eröffnungswahl war das Motto früherer Generationen gewesen, doch die junge Garde an schachlichen Frontkämpfern folgt neuen Traditionen. Warum nicht auch zu einer solch exklusiven Eröffnung greifen wie dem Trompovsky-Angriff, was gibt es auch an 1.d2- d4 Sg8-f6 2.Lc1-g5 zu bemängeln? Es ist nicht nur die relative Unerforschtheit, welche jene Eröffnungswahl attraktiv macht. Neue Stellungsbilder entstehen, die den denkenden Geist zu höchsten Herausforderungen anspornen. Als Überraschungspfeil sollte sie in keinem Großmeisterköcher fehlen. Im heutigen Rätsel der Sphinx, entnommen aus einer frühen Epoche dieser Eröffnung, hatte der Anziehende das Kampfglück auf seiner Seite, denn sein Kontrahent ließ es, vielleicht aus Gründen eines gewissen schachlichen Snobismus, an Vorsicht fehlen, als er zuletzt 1...Lg7-h6? zog und bald schon auf den harten Boden der Realität zurückgeholt wurde aus seiner luftigen Überheblichkeit, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06995: Sträflicher Snobismus (SB)

Vaganian - Botterill
Hastings 1974

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Weiß ging an der offenen schwarzen Tür nicht vorbei, und nach 1.Te1xe7! Dd6xe7 2.Sf4xg6+ Tf6xg6 3.Dg5xe7 Tg6-g7 4.De7-f8+ Tg7-g8 5.Df8xf5 Tg8-g7 6.Th3xh7+ Tg7xh7 7.Df5-f8# gehörte die schwarze Festung ihm.


Erstveröffentlichung am 23. Juli 2006

22. Juli 2019


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