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SCHACH-SPHINX/07143: Den Sieg verschlafen (SB)


Es ist nur eine erfundene Geschichte, daß zwei Schachspieler im Madrid des Jahres 1755 mehrere Stunden lang über dem Brett grübelten und erst, nachdem der eine von ihnen mattgesetzt hatte, bemerkten, daß die Stadt inzwischen durch ein Erdbeben vollkommen verwüstet worden war. Den Stoff für diese amüsante Erzählung lieferten die Schachspieler indes selbst. Eine andere Geschichte weiß davon zu erzählen, daß Diebe eines Abends in eine Wohung einbrachen und sie ratzekahl plünderten, ausgenommen jedoch den kleinen Tisch, die Lampe und die beiden Sessel, in denen zwei Schachspieler saßen und eine Partie austrugen. Schachspieler reagieren eben nicht mehr auf die Umwelt, wenn sie, in Gedanken versunken, über ihre Züge nachgrübeln. Trotz dieser nahezu völligen und durch nichts zu erschütternden Weltentrücktheit schleichen sich nicht selten grobe Versehen in ihr Spiel ein. Im heutigen Rätsel der Sphinx spielte Weiß nun 1.Ld3-b1? und mußte sich nach 1...Lb4-d2 2.Lg5xd2 Da5xd2 3.Tc1-c2 Dd2-d7 und einigen weiteren Zügen mit einem Remis zufriedengeben. Wie bedauerlich, denn ihm stand ein wundervoller Gewinnweg offen, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07143: Den Sieg verschlafen (SB)

Kuczynski - Skalik
Polen 1993

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Nur Interessen entzweien ein unteilbares Problem: 1...Df5xf2+! 2.Tf1xf2+ Tf8xf2+ 3.Kh2-h1 Lc2-e4+ 4.Sg1-f3 Tf2xf3 und Weiß verliert Material.


Erstveröffentlichung am 18. Dezember 2006

7. Januar 2020


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