Schattenblick → INFOPOOL → SCHACH UND SPIELE → SCHACH


SCHACH-SPHINX/07144: Erforderliche Aggressivität (SB)


Bauernendspiele schreiben ihre eigenen Gesetze, und nicht selten kommt ein starker Angriffsspieler ins Stolpern, wenn er sich plötzlich nur mit Bauern und einem König auf dem Brett herumschlagen muß. Die schönsten Pannen fanden in diesem letzten Abschnitt einer Partie statt. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte Weiß zuletzt 1.f3-f4!? gezogen. Insgeheim wußte er, daß die Partie nicht zu gewinnen war, doch hoffte er darauf, daß sein Kontrahent in den elementaren Rechenoperationen nicht mit der nötigen Sorgfalt zu Werke ging. Und er behielt recht. Schwarz spielte völlig inakzeptabel 1...Kc6-b6? und gab nach 2.f4-f5! Kb6-c6 2.Kd2-c3 d6-d5 3.e4xd5+ Kc6xd5 4.f5xg6 auf. Auch 1...Kb6-b5 hätte indes nach 2.f4xe5 d6xe5 3.Kd2-c3 verloren. In Endspielen dieser Art ist Aggressivität der einzig plausible Weg, um die Partie zu retten. Erforderlich war also 1...e5xf4!, worauf Weiß 2.c2-c3 geplant hatte, um dann seinen König mittels 3.Kd2-e2 auf die andere Brettseite überzuführen. Nun, Wanderer, wie hätte Schwarz dessen ungeachtet ein Remis erzwingen können?



SCHACH-SPHINX/07144: Erforderliche Aggressivität (SB)

Jansa - Jirovsky
Tschechei 1992

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Vielleicht klebte Weiß doch zu sehr an der Wirklichkeit fest, so daß er die Gewinnfolge 1.Tf1-f3!! Lb4-e1! - 1...Tg8xg5 2.Tf3-h3 - 2.Tc1xe1 Tg8xg5 3.b2-b4! Da5xb4 4.Dh4xg5 Ta8-g8 - 4...Db4xe1+ 5.Tf3-f1 Ta8-g8 6.Dg5xg8+ Kh8xg8 7.Tf1xe1 e4xd3 8.Te1-e3 Lc6xa4 9.Te3xd3 h7-h6 10.h2- h4 mit weißer Gewinnstellung - 5.Dg5-h4 Db4-d2 6.Dh4-f2! Dd2xf2 7.Tf3xf2 e4xd3 8.Te1-e7 glattweg übersah.


Erstveröffentlichung am 19. Dezember 2006

8. Januar 2020


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang