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MELDUNG/151: Bundesministerium fördert Projekt zu Feindbildern in radikalen Bewegungen (Uni Bremen)


Universität Bremen - Pressemitteilung vom 20. September 2014

Kriege, Krisen und Gewaltkonflikte

Bundesministerium fördert neues Forschungsprojekt zu Feindbildern in radikalen Bewegungen



Ein Blick auf die aktuelle Nachrichtenlage genügt: Die Zahl gewalttätiger politischer Konflikte nimmt zurzeit fast überall auf der Welt zu. Auch in Deutschland ist eine Zunahme politisch motivierter Gewalt zu verzeichnen. Wie funktionieren die Dynamiken der Eskalation? Welche Feindbilder befördern die Konfrontation zwischen Gewaltakteuren? Und welche politische Sozialisation haben heutige Täter erfahren? Mit diesem Thema beschäftigt sich ein neues Forschungsprojekt der Universität Bremen. Gefördert durch das Bundesministerium des Inneren führt das Institut für Interkulturelle und Internationale Studien (InIIS) der Uni Bremen das mit 140.000 Euro geförderte Projekt durch, das sich mit milieuspezifischen Feindbilddiskursen rechts- und linksextremistischer, salafistischer und muslimfeindlicher Gewaltakteure in Deutschland beschäftigt. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, potentielle Eskalationsdynamiken aufzudecken, die zu wechselseitiger Konfrontation zwischen solchen Gewaltakteuren führen.

Das Projekt ist im August 2014 gestartet und wird vorläufig bis Mitte 2015 gefördert. Im gegenwärtigen Stadium geht es zunächst darum, den Forschungsstand zu politisch motivierter Konfrontationsgewalt zwischen linken und rechten sowie zwischen salafistischen und muslimfeindlichen Gruppierungen aufzuarbeiten. Danach werden mithilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse Feindbilddiskurse, wie sie in den Szenen der entsprechenden Gruppierungen vorzufinden sind, erhoben und genauer analysiert. Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist außerdem eine retrospektive Analyse des politisch-sozialen Klimas zur Zeit der politischen Sozialisation heute agierender Täter, weil sich daraus Hinweise auf ihre Motive ergeben können. Verantwortliche Mitarbeiterin des Projekts ist Dr. des. Matenia Sirseloudi. Die Federführung für das Forschungsprojekt hat Politikprofessor Klaus Schlichte vom InIIS.

Das InIIS

Das InIIS ist eine Forschungseinrichtung am Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Bremen und eines der Trägerinstitute der Bremen Graduate School of Social Sciences (BIGSSS) und des Sonderforschungsbereichs "Staatlichkeit im Wandel" (Sfb 597). Es verbindet die beiden politikwissenschaftlichen Teildisziplinen der Internationalen Beziehungen und der Politischen Theorie und repräsentiert mit seinem transnationalen Forschungsprofil einen der sozialwissenschaftlichen Forschungs- und Lehrschwerpunkte der Exzellenzuniversität Bremen.

Weitere Informationen:
www.iniis.uni-bremen.de

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 349 / 20. Oktober 2014 KG
Universität Bremen, Pressestelle
Telefon: 0421- 218 - 60150, Fax 0421-218 - 60152
E-Mail: presse@uni-bremen.de
Internet: www.uni-bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Oktober 2014