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MELDUNG/168: Der Gewalt ins Auge sehen - Mittelweg 36, Heft 4/2015 erscheint am 1. August (idw)


Hamburger Institut für Sozialforschung - 23.07.2015

Der Gewalt ins Auge sehen

Mittelweg 36, Heft 4/2015 erscheint am 1. August


Es gibt vieles, was die Pariser Vorortrevolten, den Terrorismus der RAF und den Entschluss junger Deutscher, sich in den Nahen Osten aufzumachen und für den IS in den Heiligen Krieg zu ziehen, voneinander unterscheidet. Aber gibt es auch etwas, das diese Phänomene verbindet? In seinem Abschiedsvortrag für das Hamburger Institut für Sozialforschung wendet sich Jan Philipp Reemtsma unter dem Titel "Gewalt als attraktive Lebensform betrachtet" entschieden gegen eine Gewaltforschung, die Erklärungen begehrt und verborgene Gründe aufdecken will, statt das Offensichtliche zur Kenntnis zu nehmen: Die Zugehörigkeit zu Gewaltmilieus und die (kollektive) Ausübung von Gewalt bieten Gratifikationen, die in der bürgerlichen Gesellschaft ihresgleichen suchen. Michael Wildt und Wolfgang Knöbl fragen in Reaktion auf Reemtsmas Vortrag: "Ist Gewalt historisierbar?" und "Ist Gewalt erklärbar?".


Zwei weitere Beiträge der Ausgabe 4/2015 befassen sich mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor siebzig Jahren. Patrick Wagner schildert "Die letzte Schlacht der 'alten Kämpfer'" und deutet deren Morde an deutschen Zivilisten vor dem Hintergrund der sich auflösenden "Volksgemeinschaft". "Vom Ordnen der Zeit" mittels historischer Zäsuren wie dem 8. Mai 1945 handelt der Beitrag von Ulrike Jureit.

Die Rückeroberung der Kolonie Guadeloupe im Jahr 1794 durch Truppen der französischen Republik brachte der Insel "Weder Freiheit noch Gleichheit". Flavio Eichmann beschreibt, wie eng terreur und Abolition zusammenhingen. "Warum die Herero mit den Deutschen kooperierten", erklärt Matthias Häußler aus der Sicht einer äußerst volatilen autochthonen Gesellschaft und deren spezifischer politischer Ordnung neu.

In der "Protest-Chronik" beleuchtet Wolfgang Kraushaar die Hintergründe eines lange Zeit in Vergessenheit geratenen Attentatsversuchs auf Bundeskanzler Konrad Adenauer im Jahr 1952.


Weitere Informationen unter:
http://www.his-online.de/zeitschrift/mw36-archiv/1225/42015/?sms_his_publikationen[backPID]=32&cHash=235347fcb407768c275dd37b51af7f72
- zu Mittelweg36, Heft 4/2015

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1149

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hamburger Institut für Sozialforschung, Dr. Regine Klose-Wolf, 23.07.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juli 2015

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