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BUCHTIP/088: Das Positive ist das Normale - Publikation zur "Positiven Psychologie" (RUB)


RUB - Ruhr-Universität Bochum - 27. November 2008

Das Positive ist das Normale

Warum Menschen einander vertrauen
RUB-Publikation zur "Positiven Psychologie"


Abweichendes Verhalten und dessen Reparatur steht an den Anfängen der Psychologie und beschäftigt die Mehrheit der Psychologen selbst noch in der Gegenwart. Aber warum handeln wir gut, entwickeln Vertrauen, sind hilfsbereit und können verzeihen? Einer der Pioniere bei der Erforschung solcher Themen lange bevor der Begriff "Positive Psychologie" die Runde machte ist der Sozialpsychologe Prof. Dr. Hans-Werner Bierhoff (Fakultät für Psychologie der RUB). Ihm widmeten nun seine Schüler und Kollegen eine Festschrift zum 60. Geburtstag. Das kürzlich erschienene Buch "Sozialpsychologische Beiträge zur Positiven Psychologie", herausgegeben von Elke Rohmann, Michael Jürgen Herner und Detlef Fetchenhauer, befasst sich unter anderem mit Glück und Zufriedenheit in Partnerschaften, mit Führung, Vertrauen und Commitment in der Arbeitswelt, mit Lebensqualität im Alter, Verwirklichung von Werten, Vertrauen zu Fremden.

Menschliche Stärken

Kennzeichnend für die Positive Psychologie ist, dass sie gerade jene menschlichen Stärken entdeckt und hervorhebt, die die landläufige Psychologie "der Korrektur von Schäden" vernachlässigt. Menschliche Stärken können Tugenden sein, sie können als Ressourcen aufgefasst werden, auf die man sich stützen kann, wenn man eine Aufgabe bewältigt oder positive Lebensqualität herstellt, oder sie können in sozialen Einstellungen zum Ausdruck kommen, die Kooperation und Solidarität fördern.

Pionier der Positiven Psychologie

Hans-Werner Bierhoff hat solche Themen in Lehre und Forschung bereits zu einer Zeit vertreten, als es den Begriff Positive Psychologie noch gar nicht gab. Zu seinen Forschungsgebieten gehören Zivilcourage, Verzeihen, Vertrauen, soziale Verantwortung, Liebe in Partnerschaften sowie Kooperation in Organisationen und Solidarität in der Gesellschaft. Seine Ergebnisse hat er publiziert in mehreren Büchern, zum Beispiel: Prosocial behaviour (London: Psychology Press, 2002), Was die Liebe stark macht (mit Elke Rohmann, Reinbek: Rowohlt Verlag, 2005) und Solidarität. Konflikt, Umwelt und Dritte Welt (herausgegeben mit Detlef Fetchenhauer, Opladen: Leske & Budrich, 2001).

Positive Merkmale im Blick

In der Festschrift wird die Positive Psychologie aus Sicht der Angewandten Sozialpsychologie näher untersucht: Im Blickpunkt stehen positive Merkmale in sozialen Beziehungen, positives Erleben und Verhalten am Arbeitsplatz vor dem Hintergrund von Humanität und Engagement sowie positives Denken und Handeln in Gruppen und der Gesellschaft. Zwar führt die Positive Psychologie nicht zu einer schönen neuen Welt. Aber sie gibt Anleitungen dazu, glücklicher, erfolgreicher und friedlicher zu leben.

Über die Herausgeber

Dr. Elke Rohmann ist Akademische Rätin am Lehrstuhl für Sozialpsychologie der Fakultät für Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum.
Dipl.-Psych. Michael Jürgen Herner ist Psychologischer Psychotherapeut und Führungskräfte-Coach in eigener Praxis in Duisburg. Professor Dr. Detlef Fetchenhauer ist Direktor des Instituts für Wirtschafts- und Sozialpsychologie an der Universität zu Köln.

Titelaufnahme

Sozialpsychologische Beiträge zur Positiven Psychologie. Eine Festschrift für Hans-Werner Bierhoff. Herausgegeben von Elke Rohmann, Michael Jürgen Herner, Detlef Fetchenhauer. Pabst Science Publishers, Lengerich 2008, 30 Euro, ISBN: 978-3-89967-482-8


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 391 vom 27. November 2008
RUB - Ruhr-Universität Bochum
Dr. Josef König - Pressestelle - 44780 Bochum
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. November 2008