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MELDUNG/403: Facettenreichtum der Psychologie - 1. Tag der Psychologie an der Hochschule Fresenius Köln (idw)


Hochschule Fresenius - 26.06.2017

Der Facettenreichtum der Psychologie: 1. Tag der Psychologie an der Hochschule Fresenius Köln


Dass Psychologen längst nicht nur als Therapeuten arbeiten, ist klar. Was man mit dieser Ausbildung aber sonst noch alles anfangen kann, haben jetzt fünf Experten beim Tag der Psychologie an der Hochschule Fresenius Köln, Fachbereich Wirtschaft & Medien, gezeigt. Einen ganzen Tag lang konnten sich Studierende der Psychology School und alle Interessierten über die Vielseitigkeit des Fachs informieren. "Das Ziel unserer Veranstaltung ist es, einen Überblick über den Facettenreichtum der Psychologie zu geben und zu zeigen, in wie vielen unterschiedlichen Gebieten unsere Absolventen Fuß fassen können", sagte Prof. Dr. Wera Aretz, Prodekanin und Leiterin der Psychology School, zur Begrüßung.

Die Diplom-Psychologin Verena Stumm arbeitet als sportpsychologische Beraterin. Bevor sie mit ihrem Vortrag begann, bat sie eine Besucherin, zu ihr auf die Bühne zu kommen und einen Bleistift mit dem Zeigefinger zu zerschlagen. Sie müsse all ihre Kraft und Konzentration auf den Bleistift richten und sich vorstellen, wie ihr Zeigefinger das Holz zerschneide wie weiche Butter. Es klappte nicht. Ein junger Mann aus dem Publikum schaffte es schließlich mit einem kräftigen Handkantenschlag. Diese kleine Vorführung sollte verdeutlichen, wie wichtig Konzentration, Motivation und die Vision des Sieges für sportliche Erfolge sind. Als Sportpsychologe müsse man bereit sein, an ungewöhnlichen Orten und zu ungewöhnlichen Zeiten zu arbeiten. Auch bleibe man immer im Hintergrund. "Noch nicht einmal der Sportpsychologe der deutschen Fußballnationalmannschaft ist bekannt", sagte Stumm. An der Hochschule Fresenius ist Sportpsychologie als Schwerpunkt wählbar. Auch ein Quereinstieg sei möglich, am besten mit einem Psychologie- oder Sportwissenschaftsstudium und einer Weiterbildung zum sportpsychologischen Coach oder Mentaltrainer. Nicht nur Sportler nähmen diese Beratung in Anspruch, um bessere Leistungen zu erzielen, Verletzungen aufzuarbeiten oder die Motivation nach Niederlagen zu halten. Auch Trainer ließen sich beraten, um zum Beispiel Konflikte in einem Team zu lösen.

In das Feld der Marktforschung führte Hochschuldozentin und Diplom-Psychologin Dr. Anna Schneider ein, die vor ihrer Dozententätigkeit lange beim internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstitut YouGov gearbeitet hat. "Für die Marktforschung braucht man Neugierde und Flexibilität. Sammeln, aufbereiten, interpretieren und beraten - das ist Marktforschung", sagte sie. Wichtig seien Kenntnisse in Empirie und Analyse, eine marketingspezifische Sprache, Fremdsprachen und gutes Zeitmanagement. Da Marktforschung mehrere Namen habe, solle man sich bei der Stellensuche auch auf die Begriffe "Consumer Insights" und "Market Research" konzentrieren.

Moritz Piel ist Absolvent der Hochschule Fresenius (Wirtschaftspsychologie) und berichtete über seine Tätigkeit bei der GMK Markenberatung in Köln. "Wir glauben, dass Marken sich wie Menschen positionieren lassen und dass Menschen sich mit Marken identifizieren, die ihnen von Leitidee und Stil her ähnlich sind", sagte er. In seiner Firma arbeiteten 21 Berater aus unterschiedlichen Bereichen, darunter auch Theaterwissenschaftler oder Mathematiker. Ihre Aufgabe sei es, Kunden wie beispielsweise BMW so zu beraten, dass ihre Werbebotschaft und ihr Image bei den Konsumenten hängen blieben. Dafür seien Kenntnisse der Arbeits-, Organisations- und Verhaltenspsychologie hilfreich.

Daniel Corbic von der Rewe Group berichtet über die Themen Recruiting und Personalpsychologie. Die Rewe Group - dazu gehören auch Toom, DER Touristik und Penny - beschäftigt sich mit allem, was oberhalb der Märkte angesiedelt ist. "Es gibt keinen schöneren Job, als Leute einzustellen. Man ist allerdings der Dienstleister im Hintergrund", sagte er zu Beginn seines Vortrags. Als Recruiter suche er nach passendem Personal für die unterschiedlichsten Positionen. Was sind die Anforderungen? Wer wäre ein guter Mitarbeiter? Warum hat jemand gekündigt? Wie muss ich meine Stellenanzeige formulieren und wo sollte man sie schalten? Und wie moderiert man am besten ein Vorstellungsgespräch? "Man muss schauen, was für eine Person ich da vor mir habe. Ist sie schüchtern oder sehr selbstbewusst? Meine Fragen variieren je nach Charakter des Bewerbers", berichtete er. Man müsse in seinem Job neugierig auf Menschen sein, sich auf unterschiedliche Anforderungen einstellen und Wertschätzung vermitteln.

Zuletzt kam dann mit Dr. Thomas Langens von der Psychosomatischen Tagesklinik Köln doch noch ein Psychotherapeut zur Sprache. "Wichtig bei der Ausbildung ist ein gutes Gefühl für sich selbst. Kann man sich abgrenzen oder nimmt man die Gefühle der anderen mit nach Hause? Auf jeden Fall muss man sehr neugierig sein und jedem Menschen neu, offen und ohne Vorurteile gegenübertreten", gab Langens den Studierenden mit auf den Weg.


Über die Hochschule Fresenius:
Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Frankfurt am Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und den Studienzentren in Berlin, Düsseldorf und New York ist mit über 12.000 Studierenden die größte private Präsenzhochschule in Deutschland. Sie blickt auf eine mehr als 168-jährige Tradition zurück. 1848 gründete Carl Remigius Fresenius in Wiesbaden das "Chemische Laboratorium Fresenius", das sich von Beginn an sowohl der Laborpraxis als auch der Ausbildung widmete. Seit 1971 ist die Hochschule staatlich anerkannt. Sie verfügt über ein sehr breites, vielfältiges Fächerangebot und bietet in den Fachbereichen Chemie & Biologie, Design, Gesundheit & Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft & Medien Bachelor- und Masterprogramme in Vollzeit sowie berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an. Die Hochschule Fresenius ist vom Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert. Bei der Erstakkreditierung 2010 wurden insbesondere ihr "breites und innovatives Angebot an Bachelor- und Master-Studiengängen", "ihre Internationalität" sowie ihr "überzeugend gestalteter Praxisbezug" vom Wissenschaftsrat gewürdigt.

Weitere Informationen unter:
http://www.hs-fresenius.de
http://www.wir-sind-unsere-Zukunft.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution258

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Hochschule Fresenius, Tanja Wessendorf, 26.06.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2017

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