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VERBAND/075: Tarifstreit - Solidarität statt Spaltung (BDP)


Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP)
Pressemitteilung vom 28. März 2008

Solidarität statt Spaltung

Psychologenverband ruft im Tarifstreit zu gemeinsamem Handeln in und mit der Gewerkschaft ver.di auf


Die Tarifverhandlungen für viele der auch im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen organisierten Kolleginnen und Kollegen sind in der Schlichtung bereits gescheitert. Arbeitgeber wollen sowohl die Diplom-Psychologen als auch die Psychologische Psychotherapeuten (PP), Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (KJP) und Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) in möglichst niedrige Entgeltgruppen drücken. In einigen Bereichen werden Arbeitnehmer massiv unter Druck gesetzt, neue, mit den jeweiligen Betriebsräten ausgehandelte Verträge zu unterschreiben, die z. Tl. nur bis Entgeltgruppe 13 gehen, was noch mehr Einkommensverlust statt -steigerung bedeuten würde.

In dieser Situation stellt sich der BDP an die Spitze der deutschen Psychologen- und Psychotherapeutenschaft. Wir wollen alle Psychologen und Psychotherapeuten in der Bundesrepublik mobilisieren. In einer Zeit, in der sich Arbeitnehmer wieder besinnen auf die Kraft von Gewerkschaften und mit ihrer Hilfe ihre Lohn- und Gehaltsforderungen durchsetzen, ruft der BDP seine Mitglieder und darüber hinaus alle PP, KJP und PiA auf, sich zu organisieren - im BDP und in der ver.di.

"Noch ist es nicht zu spät, aber bald könnte es zu spät sein. Dies ist nicht der Moment zu zaudern, zu taktieren, sondern sich zu engagieren", so BDP Vize-Präsident Laszlo Pota. Der BDP erinnert alle Psychologen an die Zeit, als sie gemeinsam für das Psychotherapeutengesetz gekämpft und demonstriert haben. "Heute müssen wir erneut mit einer Stimme sprechen und verhindern, dass wir tariflich heruntergestuft werden, unsere Qualifikation entwertet wird und unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen sich erheblich verschlechtern statt zu verbessern."

Aufmerksam beobachten genügt nicht mehr - handeln ist nötig. Deshalb ruft der BDP dazu auf, jetzt Mitglied bei ver.di und - wenn nicht schon geschehen - im Berufsverband zu werden. Der Verband warnt davor, den unsolidarischen Einzelweg des Marburger Bundes einzuschlagen mit seinen negativen Auswirkungen auf die gesamte Tariflandschaft. Wenn wir uns nicht einig sind, bleiben die bisherigen Sicherungen der gesamten Psychologenschaft (sowohl für Dipl.-Psych, PP, KJP und PiA) außen vor.

Wer schlägt sich jetzt auf welche Seite? Der BDP steht eindeutig zu seinen angestellten Mitgliedern, egal, ob sie Diplom-Psychologen, Psychotherapeuten für Erwachsene, Kinder oder Jugendliche sind oder sich noch in Ausbildung befinden. Anders als die Kammern, der Marburger Bund und andere will der BDP die Spaltung der Arbeitnehmerschaft verhindern. Die Erfahrung zeigt, dass Spaltung in Interessen- oder Berufsgruppen letztlich immer zu Lasten der Arbeitnehmer geht.

Solidarität statt Spaltung - das ist die Devise des BDP.

Der Verband ist überzeugt, dass von diesem Kampf letztlich auch die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen profitieren, weil sein Ausgang die Punktwerte und Honorarverträge beeinflusst.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. März 2008
Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP)
Christa Schaffmann, Pressesprecherin
Glinkastr. 5, 10117 Berlin
Tel. 030/20 91 49 59
Fax: 030/20 91 49 66
E-Mail: c.schaffmann@bdp-verband.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. März 2008