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MELDUNG/076: Ausgiebig vorbereitet brennt Abraham auf den Ring (SB)



Fünf Monate Konzentration auf den zweiten Kampf im Turnier

Arthur Abraham ist vor seinem Kampf in der zweiten Runde des Turniers der sechs prominenten Supermittelgewichtler gegen den US-Amerikaner Andre Direll am 27. März in Detroit eigenen Angaben zufolge in erstklassiger Verfassung. Wie der 30jährige berichtete, liege die längste Vorbereitung seiner gesamten Karrere hinter ihm. In seinem ersten Jahr als Profi habe er zwölf Kämpfe bestritten. Nun habe er für einen einzigen Auftritt fünf Monate lang trainiert.

Vor wenigen Tagen hat Abraham, der von den Lesern des Fachmagazins "BoxSport" und einer Expertenjury im Jahr 2009 erneut zum "Boxer des Jahres" gewählt worden war, in der Berliner Max-Schmeling-Halle die Ehrung durch Hans Reski, den Herausgeber und Chefredakteur der Zeitschrift, entgegengenommen. Abraham ließ wiederum Vitali und Wladimir Klitschko hinter sich und wurde bereits zum vierten Mal ausgezeichnet, was außer ihm noch keinem Boxer gelungen ist. Er vergaß nicht, darauf hinzuweisen, daß sein Erfolg das Ergebnis einer guten Teamarbeit sei.

Auch sein Trainer Ulli Wegner konnte sich über eine erneute Ehrung freuen. Der 67jährige wurde als "Trainer des Jahres" ausgezeichnet und verbuchte damit bereits den siebten Erfolg in dieser Kategorie für sich. Es sei eine große Ehre für ihn, daß sich die Boxfans trotz der starken Konkurrenz wieder für ihn entschieden haben. Das vergangene Jahr sei wirklich toll gewesen, bedankte sich der erfolgreiche Trainer. Er hat so prominente Boxer wie Sven Ottke, Markus Beyer und Arthur Abraham zu Weltmeistern gemacht und erst am letzten Wochenende mit seinem jüngsten Champion, Marco Huck, eine erfolgreiche Verteidigung des WBO-Titels im Cruisergewicht gegen Adam Richards gefeiert. Zudem wurde die von ihm betreute Norwegerin Cecilia Braekhus im vergangenen Jahr WBC- und WBA-Weltmeisterin im Weltergewicht. Ferner stieg der Mittelgewichtler Dominik Britsch unter Wegners Fittichen zum IBF-Titelträger bei den Junioren auf.


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Andre Ward muß Kampf gegen Allan Green vertagen

Der im Rahmen des Super-Six-Turniers für den 24. April geplante Kampf zwischen WBA-Weltmeister Andre Ward und seinem US-amerikanischen Landsmann Allan Green muß verschoben werden. Der bislang ungeschlagene 26 Jahre alte Kalifornier Ward hat sich im Training am Knie verletzt und kann daher zu seinem Bedauern nicht zum vorgesehenen Termin antreten. Wie er mitteilte, sei das sehr schade, da er gern wie angekündigt gekämpft hätte. Leider lasse sein Knie das nicht zu, weshalb man nun so schnell wie möglich einen neuen Termin finden und den Kampf nachholen werde.

Der frühere Olympiasieger Andre Ward hatte in der ersten Runde des Turniers den favorisierten Dänen Mikkel Kessler aus dem Berliner Sauerland-Boxstall in Oakland überraschend besiegt und damit als WBA-Weltmeister entthront. Sein kommender Gegner Allan Green ist nach dem Ausscheiden Jermain Taylors, der nach seiner Niederlage gegen Arthur Abraham aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegt, in den Kreis der sechs Boxer nachgerückt, die das Tournament bestreiten. Der ebenfalls für den 24. April angesetzte Zweitrundenkampf zwischen Mikkel Kessler und WBC-Champion Carl Froch findet wie geplant in Dänemark statt.


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Vitali Tajbert ab sofort regulärer Weltmeister

Vitali Tajbert, der bislang Interimschampion des World Boxing Council (WBC) im Superfedergewicht war, ist erwartungsgemäß zum regulären Weltmeister erklärt worden. Bisher hielt Humberto Soto diesen Titel, doch ist der Mexikaner wie angekündigt ins Leichtgewicht aufgestiegen, wo er sich inzwischen einen Gürtel gesichert hat. Daher führt der Weltverband WBC den 27 Jahre alten Tajbert ab sofort als alleinigen Champion.

Zu Amateurzeiten wurde Tajbert siebenmal Deutscher Meister, 2003 in Bangkok Vizeweltmeister und 2004 Europameister. Eine Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2004 komplettiert seine Titelsammlung. Auch nach seinem Wechsel ins Profilager, wo er unter der Regie des Hamburger Spotlight-Boxstalls in den Ring steigt, konnte er sich auszeichnen. Er hat von 20 Profikämpfen 19 gewonnen und bot zuletzt eine beeindruckende Vorstellung, als er am 21. November in Kiel durch einen verdienten Punktsieg gegen den Mexikaner Humberto Gutierrez Interimsweltmeister des WBC im Superfedergewicht wurde.

19. März 2010