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MELDUNG/247: Kampf zwischen Abraham und Froch wird verschoben (SB)



Rückenverletzung unterbricht Vorbereitung des Briten

Der für den 2. Oktober in Monaco angesetzte Kampf Arthur Abrahams gegen Carl Froch um den Einzug ins Halbfinale des Turniers der namhaften Supermittelgewichtler muß verschoben werden. Der Brite hat sich eigenen Angaben zufolge eine Rückenverletzung zugezogen, die seine weitere Vorbereitung auf das Duell ausschließt. Dem Vernehmen nach soll der Kampf noch in diesem Jahr an gleicher Stätte nachgeholt werden. In den vergangenen Monaten hatte es bereits Streit um den Austragungsort gegeben. Während Abraham in Deutschland antreten wollte, drängte Froch auf einen Kampf in England. Schließlich einigte man sich auf das Fürstentum.

"Wir müssen diese Entscheidung jetzt erst einmal akzeptieren", sagte Pressesprecher Johannes Berendt von Abrahams Promoter Wilfried Sauerland. "Es ist wie verhext. Wieder muß ein Kampf von mir verlegt werden. Dabei habe ich zuletzt so hart wie nie trainiert. Die ganze Vorbereitung in Zinnowitz ist jetzt erstmal für die Katz", klagte Abraham. Sein Trainer Ulli Wegner reagierte erbost auf die Nachricht und äußerte die Vermutung, daß Froch dem Kampf aus dem Weg gehen wolle: "Nicht zu fassen. Ich bin sicher, Arthur wird Froch k.o. schlagen. Mir kommt die ganze Sache etwas komisch vor."

Das anfänglich als wegweisende Innovation gefeierte Turnier steht in zunehmendem Maße unter einem schlechten Stern. Zunächst war Jermain Taylor nach seiner Niederlage gegen Abraham freiwillig ausgeschieden. Für ihn rückte Allan Green nach, um das Feld der sechs Teilnehmer zu komplettieren. Ende August mußte Mikkel Kessler wegen einer Augenverletzung seinen am 25. September geplanten Kampf gegen Allan Green sowie alle weiteren Auftritte im Turnier absagen.

Der US-Amerikaner Andre Ward ist nach zwei gewonnenen Kämpfen mit vier Punkten bereits für das Halbfinale qualifiziert. Dahinter folgt Abraham mit drei Punkten, die er für seinen K.o.-Sieg gegen Taylor erhielt. Der Berliner verlor seinen zweiten Kampf gegen Andre Dirrell, der zuvor von Carl Froch besiegt worden war. Der Brite wiederum unterlag bei seinem zweiten Turnierauftritt Mikkel Kessler, so daß Dirrell und Froch derzeit mit je zwei Punkten gemeinsam an dritter Stelle rangieren.

Arthur Abraham hat unterdessen einen Kampf gegen Felix Sturm erneut ins Gespräch gebracht. Als beide noch im Mittelgewicht boxten, kam das in deutschen Medien immer wieder geforderte Duell nie zustande. Der Berliner hatte den Titel der IBF in seinem Besitz, den er 2009 bei seinem Wechsel ins Supermittelgewicht ablegte. "Es wäre überhaupt kein Problem, nach dem Super-Six gegen ihn anzutreten. Ich bin jederzeit bereit und ich fordere ihn gerne heraus", wird Abraham nun bei Spox.com zitiert.


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Ricky Hattons Probleme mit dem Leben nach dem Boxen

Die schwere Niederlage gegen den Philippiner Manny Pacquiao im Mai vergangenen Jahres war der letzte Ringauftritt des populären Briten Ricky Hatton, der seine Karriere im März 2010 offiziell für beendet erklärte. In finanzieller Hinsicht war der frühere Weltmeister ein gemachter Mann, hatte er doch mit seinen Auftritten geschätzte 50 Millionen Pfund verdient. Dennoch kursierten immer wieder Gerüchte über ein mögliches Comeback gegen seinen Landsmann Amir Khan. Jüngste Vorfälle, bei denen Hatton eine unrühmliche Rolle spielte, geben allerdings Grund zur Annahme, daß von einer Fortsetzung der sportlichen Laufbahn keine Rede sein kann.

In den letzten Monaten war Hatton nach Angaben aus seinem persönlichen Umfeld vermehrt durch Partygelage aufgefallen. Nun veröffentlichte News of The World ein Video, das den ehemaligen Boxer beim Kokainkonsum während eines angeblich zehnstündigen Sauf- und Drogenmarathons zeigt. Wie es hieß, habe Hatton insgesamt sieben Lines Kokain, elf Guinness, vier Wodka, zwei Gläser Wein und zahlreiche Sambuca-Shots zu sich genommen. Die britische Boxerin Emma Bowe macht sich offenbar Sorgen um Hatton, denn sie äußerte sich gegenüber News of The World mit den Worten: "Ich rede nur deshalb über diese Geschichte, weil Ricky derzeit eine Gefahr für sich selbst darstellt. Wenn er so weitermacht, wird er sich noch umbringen."


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Amateurweltverband suspendiert Südkorea

Die Weltboxföderation der Amateure (AIBA) hat den nationalen Verband Südkoreas vorläufig suspendiert. Nach Angaben der AIBA werden die Südkoreaner damit von allen internationalen Wettbewerben und möglicherweise auch von den Olympischen Spielen 2012 ausgeschlossen. Als Begründung dieser Sanktion wurde fortgesetzte Rufschädigung durch den Verband und dessen Präsidenten genannt.

14. September 2010