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MELDUNG/843: Öner führt Odlanier Solis an Wladimir Klitschko heran (SB)




Turnierteilnahme nicht zwingend für den Kubaner

Wladimir Klitschko sucht noch einen Gegner für seinen nächsten Kampf, der nach Angaben seines Managers Bernd Bönte im November oder Dezember ausgetragen werden soll. Zu den Kandidaten, die für eine Herausforderung in Frage kommen, gehört auch der Kubaner Odlanier Solis, der im März 2010 gegen Vitali Klitschko bereits in der ersten Runde wegen einer Knieverletzung aufgeben mußte. Der Ukrainer hat mit einer Bilanz von 58 Siegen und drei Niederlagen die ungleich größere Erfahrung im Profigeschäft, wobei Solis stärker einzuschätzen ist, als es seine 18 gewonnenen Auftritte und die erwähnte Niederlage gegen den WBC-Champion vermuten lassen.

Wenngleich Promoter Ahmet Öner natürlich alles daransetzt, seinen Boxer im besten Licht zu präsentieren, und ihn zum einzig gefährlichen Rivalen der Klitschkos hochstilisiert, besteht doch an den fundierten Qualitäten des Kubaners kein Zweifel. Inzwischen hat die IBF ein Ausscheidungsturnier mit vier Teilnehmern angesetzt, dessen Sieger Pflichtherausforderer Wladimir Klitschkos werden soll. Odlanier Solis träfe dabei in der ersten Runde auf den Bulgaren Kubrat Pulev, der bei Sauerland-Event unter Vertrag steht und durch einen Sieg über Alexander Dimitrenko Europameister geworden ist. In der zweiten Begegnung des Halbfinales bekommt es der Pole Tomasz Adamek mit dem Weißrussen Alexander Ustinow zu tun.

Dieses Quartett hat es also in sich, und an dem Turnier teilzunehmen, birgt ein beträchtliches Risiko für Odlanier Solis. Der Kubaner könnte durchaus eine Abkürzung nehmen, auf die Teilnahme verzichten und womöglich schon im Spätherbst mit Klitschko in den Ring steigen. Wie Öner bestätigt hat, werden bereits diesbezügliche Vorgespräche geführt, die Solis in greifbare Nähe des Ukrainers gebracht hätten. Sollten sich Öner und Solis für den schnelleren Weg entscheiden, müßten sie allerdings ihre finanziellen Forderungen reduzieren, da der Kubaner als Pflichtherausforderer mehr verlangen könnte. Zudem gilt es die Frage eingehend zu prüfen, ob Solis schon wieder in der Verfassung ist, es mit Klitschko aufzunehmen.

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Powetkins Manager signalisiert Interesse an Haye

David Haye hat sich mit seinem Sieg über Dereck Chisora wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit geboxt. Wenngleich es der Brite eigenen Angaben zufolge einzig und allein auf Vitali Klitschko abgesehen hat, signalisieren auch andere führende Schwergewichtler Interesse an einem Kampf gegen ihn. Alexander Powetkins Manager Vlad Hrunow wollte auf eine entsprechende Nachfrage hin diese Option jedenfalls nicht ausschließen. Alexanders Promoter Kalle Sauerland sei sogar in London gewesen und habe Gespräche mit Hayes Team geführt. Nun wolle man gemeinsam alle Einzelheiten prüfen. Zunächst muß Powetkin allerdings erst einmal im Herbst seine Pflichtverteidigung gegen den US- Amerikaner Hasim Rahman erfolgreich über die Bühne bringen.

Der in 24 Profikämpfen ungeschlagene Russe Alexander Powetkin ist regulärer WBA-Weltmeister, womit er im Schatten des Superchampions Wladimir Klitschko steht. Nach Hrunows Worten hat David Haye hohe Boxkunst unter Beweis gestellt, als er den körperlich überlegenen Dereck Chisora durch technischen K.o. in der fünften Runde besiegen konnte. Chisora sei zwar nicht zurückgewichen, habe aber offenbar seine Wut im Ring nicht kontrolliert und sei letzten Endes an der größeren Erfahrung des Exweltmeisters gescheitert. David Haye war seinerzeit durch einen Sieg über Nikolai Walujew WBA-Weltmeister geworden und hatte den Titel im Juli 2011 im Kampf gegen Wladimir Klitschko verloren.

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Amir Mansour wieder auf freiem Fuß

Der US-amerikanische Schwergewichtler Amir Mansour aus Delaware ist wieder auf freiem Fuß und kann seine unterbrochene Karriere fortsetzen. Er hatte zwischen 2001 und 2010 eine Haftstrafe wegen Drogenhandels abgesessen und war im Dezember 2011 aufgrund eines Verstoßes gegen seine Bewährungsauflagen zu weiteren 14 Monaten Haft verurteilt worden. Wegen guter Führung wurde er nun bereits nach sieben Monaten entlassen. Wie Mansour auf seiner Facebook-Seite schreibt, danke er seiner Familie sowie allen Freunden und Fans, die ihn in dieser schwierigen Zeit unterstützt haben.

Mansour, der am 25. Juli 40 Jahre alt wird, hat keine Zeit zu verlieren. Er ist in 16 Profikämpfen ungeschlagen und hat im Zuge seiner Siegesserie schon recht namhafte Gegner wie Dominick Guinn und Epifanio Mendoza bezwungen. Vor seiner letzten Haftstrafe wurde er bereits an Nummer sieben der WBO-Rangliste notiert, doch ist er inzwischen wieder aus den Rankings gefallen. Deshalb möchte er so schnell wie möglich in den Ring zurückkehren, um zwischenzeitlich verlorenen Boden wiedergutzumachen.

19. Juli 2012