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MELDUNG/968: Seth Mitchell fordert Johnathon Banks zur Revanche (SB)




Zweite Auflage des Duells der US-Schwergewichtler

Dreieinhalb Wochen nach dem Tod seines Trainers und Mentors Emanuel Steward stieg der US-amerikanische Schwergewichtler Johnathon Banks am 17. November zu einem Kampf in den Ring, vor dem er als klarer Außenseiter eingeschätzt worden war. Der 30jährige hatte am vorangegangenen Wochenende als Interimstrainer in der Ecke Wladimir Klitschkos gestanden, als dieser den polnischen Herausforderer Mariusz Wach einstimmig nach Punkten besiegte. Nun war Banks selbst an der Reihe, seine Qualitäten als Boxer unter Beweis zu stellen. Sein Gegner Seth Mitchell war nicht nur in 26 Profikämpfen ungeschlagen, sondern auch als ehemaliger Footballspieler vom Sender HBO zum populären Hoffnungsträger der US-Schwergewichtsszene aufgebaut worden.

Mitchell, der am Vortag kompakte zehn Kilo mehr auf die Waage gebracht hatte, ging in der ersten Runde wie erwartet stürmisch auf seinen Gegner los, um ihn förmlich zu überrollen. Banks hielt sich zurück und behalf sich im Zweifelsfall mit Klammern, um nicht in einen wilden Schwinger zu laufen. Das gleiche Bild bot sich zu Beginn der zweiten Runde, in der Mitchell wiederum heftig gegen seinen Kontrahenten anrannte. Plötzlich konterte Banks den Favoriten mit einer Kombination perfekt ab und schickte ihn zu Boden. Danach fand Mitchell nicht mehr in den Kampf und mußte zwei weitere Niederschläge hinnehmen, worauf der Ringrichter wenige Sekunden vor der Pause auf Abbruch entschied.

Johnathon Banks hatte damit nicht nur seine Bilanz auf 29 Siege, eine Niederlage sowie ein Unentschieden verbessert, sondern auch den vom WBC angesetzten Ausscheidungskampf gewonnen. Im Januar folgt ein Duell zwischen Chris Arreola und Bermane Stiverne, worauf dann die Sieger untereinander ausmachen könnten, wer neuer Pflichtherausforderer Vitali Klitschkos wird. Von klaren Verhältnissen kann freilich keine Rede sein, da der Verband auch dem Briten Tyson Fury eine Qualifikation gegen Kevin Johnson zugestanden hat.

Zuallererst muß sich Johnathon Banks wohl Seth Mitchell zur Revanche stellen, da dieser von einer entsprechenden Klausel im Vertrag Gebrauch machen möchte. Dies hat der Matchmaker der Golden Boy Promotions, Eric Gomez, bestätigt, der dafür gleich das erste Quartal 2013 vorschlägt. Der Rückkampf könnte dem Vernehmen nach bereits am 16. Februar im Vorprogramm von Adrien Broners erster Titelverteidigung stattfinden und wieder von HBO übertragen werden.

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Argentinier Lucas Matthysse trifft auf Hank Lundy

Wenn der im Halbweltergewicht boxende Argentinier Lucas Matthysse in den Ring steigt, wird es für die Zuschauer nie langweilig. Er hat 32 Kämpfe gewonnen und zwei verloren, vor allem aber 30 Siege vorzeitig erzielt, so daß seine Gegner kaum damit rechnen können, volle zwölf Runden mit ihm zu überstehen. Golden Boy-Geschäftsführer Richard Schaefer ist voll des Lobes für Matthysse: Gäbe es eine Rangliste der spektakulärsten Akteure aller Gewichtsklassen, stünde der Argentinier sicher ganz weit oben. Sich seine Auftritte anzusehen, lohne allemal. Zugleich bestätigte Schaefer, daß Matthysse am 19. Januar in Los Angeles auf den US-Amerikaner Hank Lundy trifft, der 22 Siege, zwei Niederlagen sowie ein Unentschieden vorzuweisen hat.

Sollte sich der Argentinier wie erhofft im Januar durchsetzen, sei ein großer Kampf im Mai geplant. Dabei könnte es sich um das seit geraumer Zeit geforderte Duell mit seinem Landsmann Marcos Maidana handeln, der bei seinen 32 Siegen nur dreimal über die volle Distanz gehen mußte. Ein Aufeinandertreffen der beiden schlaggewaltigen Boxer hätte wohl gute Aussichten, einen der spektakulärsten Kämpfe des kommenden Jahres zu präsentieren. Richard Schaefer bestätigt denn auch, daß er diesen Höhepunkt anstrebe. Zunächst aber gelte es, mit Lundy fertig zu werden, der zielstrebig sei und nichts unversucht lassen werde, den favorisierten Lucas Matthysse zu überraschen.

Im Hauptkampf sollte am 19. Januar Devon Alexander den Titel der IBF im Weltergewicht gegen Kell Brook verteidigen. Da sich der britische Herausforderer jedoch im Training am Knöchel verletzt hat, muß dieses Duell um vier bis sechs Wochen verschoben werden. Zwei Ausweichtermine sind bereits ins Auge gefaßt worden, doch ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen.

14. Dezember 2012