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MELDUNG/972: Erste erfolgreiche Titelverteidigung Denis Lebedews (SB)




WBA-Champion im Cruisergewicht besiegt Santander Silgado

Denis Lebedew hat den Titel der WBA im Cruisergewicht erstmals erfolgreich verteidigt. Der 33jährige Russe bezwang den zuvor ungeschlagenen Herausforderer Santander Silgado aus Kolumbien in vier Runden und verbesserte damit seine Bilanz auf 25 Siege und eine Niederlage. Für den Kolumbianer werden nun 23 gewonnene Auftritte sowie ein verlorener Kampf notiert.

Der Titelverteidiger machte in der ersten Runde die bessere Figur, da er recht erfolgreich zum Körper seines Gegners schlug und kurz vor der Pause eine Kombination plazieren konnte. Silgado ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und kam im zweiten Durchgang mehrmals mit der Rechten zum Zuge. Ein ähnliches Bild bot sich in der dritten Runde, da der Kolumbianer immer wieder Lücken in Lebedews Deckung fand und Treffer plazieren konnte.

Aus seiner momentanen Überlegenheit zog der Herausforderer offenbar die falschen Schlüsse, boxte er doch im vierten Durchgang recht leichtfertig, wofür ihn der Weltmeister mit einem linken Haken bestrafte. Silgado versäumte es, sich eine Erholungszeit zu verschaffen, und suchte seinerseits den Schlagabtausch, der ihm jedoch schlecht bekam. An den Seilen lehnend traf ihn ein linker Uppercut und holte ihn von den Beinen. Geschlagen stürzte der Kolumbianer zu Boden, wo er geraume Zeit liegenblieb.

Damit feierte Denis Lebedew seinen vierten Sieg in Folge seit seiner einzigen Profiniederlage, die er vor zwei Jahren im Kampf gegen Marco Huck umstritten nach Punkten bezogen hatte. Nun steht die Frage im Raum, wen die WBA zum nächsten Pflichtherausforderer des Weltmeisters erklärt. Möglicherweise tritt Lebedew jedoch zunächst gegen seinen Landsmann Grigory Drozd an, der sich im Vorprogramm durch einen Sieg über den Franzosen Jean-Marc Monrose den internationalen Titel der WBA gesichert hat.

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Grigory Drozd setzt sich gegen Jean-Marc Monrose durch

Im Kampf um den vakanten internationalen Titel der WBA im Cruisergewicht hat sich der Russe Grigory Drozd einstimmig nach Punkten gegen Jean-Marc Monrose durchgesetzt. In einem einseitigen und daher recht langweiligen Duell verlor der Franzose so gut wie jede Runde (120:106, 119:107, 119:107) und mußte zweimal nach Körpertreffern zu Boden gehen. Für Monrose war es bereits die fünfte Niederlage in den letzten sechs Kämpfen und die sechste seiner Karriere. Der 33jährige Drozd feierte seinen 36. Sieg und ist inzwischen seit 2006 ungeschlagen. Damals mußte er gegen Firat Arslan die einzige Niederlage seiner Profikarriere hinnehmen.

Wenngleich Monrose dem Russen deutlich unterlegen war, machte er es ihm mit seiner unangenehmen Kampfesweise doch nicht leicht. Unter ständiger Bewegung des Kopfes und Oberkörpers versuchte er, sich an den Gegner heranzuarbeiten, wo er dann viel klammerte und um sich schlug. Daraus resultierten zwangsläufig immer wieder Aktionen am Rande des Erlaubten, wobei es allerdings Drozd war, der sich die gröbste Unsportlichkeit leistete. Der Russe setzte in der dritten Runde einen Aufwärtshaken als Tiefschlag an, worauf der Franzose vor Schmerzen auf die Knie sank.

Davon abgesehen bestimmte Grigory Drozd fast durchgehend das Geschehen, indem er technisch überlegen aus der Distanz boxte, viel mit dem Jab arbeitete und gelegentlich mit Kombinationen nachsetzte. In der vierten Runde wirkte Monrose nach einer solchen Aktion leicht angeschlagen und bot seinem Gegner in der Folge ein leichteres Ziel, da er das ständige Pendeln zusehends einstellte. Im weiteren Verlauf des ereignisarmen Duells zog sich der Franzose zwei Rißwunden zu, die jedoch kaum Einfluß auf den Verlauf des Kampfes hatten.

Als der Russe dann in der neunten Runde das Tempo anzog und vermehrt zum Körper des Gegners schlug, gelangen ihm zwei Niederschläge. In beiden Fällen mußte der Franzose auf die Knie gehen, doch kam er wieder auf die Beine und überstand die Runde. Danach begnügte sich Drozd damit, den Sieg sicher nach Hause zu boxen, während Jean-Marc Monrose die letzten drei Runden mitboxte, ohne daß sich das auf den Zetteln der Punktrichter zu seinen Gunsten ausgewirkt hätte.

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Deontay Wilder fordert Kampf gegen Bryant Jennings

Nach seinem Sieg über Kelvin Price fordert der US-amerikanische Schwergewichtler Deontay Wilder nun einen Kampf gegen Bryant Jennings. Der 27jährige will eigenen Angaben zufolge alle anderen ungeschlagenen Landsleute besiegen, um sich am Ende als herausragender Kandidat durchzusetzen und sich so als Herausforderer der Klitschkos zu etablieren. So wie Price seine erste Niederlage einstecken mußte, werde es auch Jennings und den restlichen Konkurrenten mit einer makellosen Bilanz ergehen, drohte Wilder.

Er wolle so bald wie möglich in den Ring zurückkehren und sich unbedingt mit Bryant Jennings messen. Das sei nun einmal der anstehende Kampf, den alle sehen wollten. Da der 30 Jahre alte Jennings in 16 Kämpfen ungeschlagen ist, Deontay Wilder jedoch bereits 26 Gegner besiegt hat und dafür nie mehr als vier Runden brauchte, wären die Chancen in dem von ihm geforderten Duell eindeutig zu seinen Gunsten verteilt.

19. Dezember 2012