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MELDUNG/1201: Verletzungspech - Huck gegen Arslan verschoben (SB)




Titelverteidigung soll im Winter nachgeholt werden

Die für den 14. September geplante Titelverteidigung Marco Hucks gegen Firat Arslan ist abgesagt worden, da sich der WBO-Weltmeister im Cruisergewicht beim abschließenden Sparring eine Ellbogenverletzung zugezogen hat und zudem über Probleme mit der rechten Schlaghand klagt. Nachdem der 28jährige Champion im November 2012 den ersten Kampf gegen Arslan nur mit viel Glück gewonnen hatte, wollte er eigentlich am kommenden Samstag für klare Verhältnisse sorgen. Angesichts der körperlichen Einschränkungen macht dieses Duell derzeit jedoch keinen Sinn.

Wie der Schützling von Trainer Ulli Wegner berichtete, habe er nach der ersten Diagnose sicherheitshalber einen weiteren Spezialisten in Münster aufgesucht, um eine zweite Meinung einzuholen. Leider habe sich dort der erste Befund bestätigt. Er bedauere sehr, daß er seine gründliche Vorbereitung, nach der er sich in erstklassiger Verfassung gefühlt habe, nun nicht im Ring umsetzen könne.

Der Berliner Promoter Sauerland Event, bei dem beide Boxer unter Vertrag stehen, hat sich inzwischen entschlossen, die gesamte Veranstaltung in Stuttgart abzusagen. Wie es dazu heißt, soll der Kampf zwischen Huck und Arslan im Winter vermutlich sogar am selben Ort nachgeholt werden. Nach den Worten von Sauerland-Geschäftsführer Chris Meyer ist das Interesse an dieser Revanche riesengroß. Daher habe man in Absprache mit allen Beteiligten entschieden, die Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen. Man prüfe derzeit, welche Termine in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle und gleichzeitig beim Fernsehpartner ARD dafür zur Verfügung stehen. In wenigen Tagen werde man das Datum bekanntgeben.

Einen Nachholtermin im Dezember oder Januar hält Meyer für realistisch, wenngleich Marco Huck zunächst die Verletzung auskurieren und danach wieder neu in die Vorbereitung einsteigen müsse. Zugleich bat er alle Boxfans, die bereits Eintrittskarten gekauft haben, sich in Geduld zu üben. Es sei durchaus möglich, daß die Karten ihre Gültigkeit behalten.

Auch Firat Arslan zeigte sich natürlich enttäuscht, daß seine wochenlange intensive Vorbereitung auf den Kampf umsonst war. Indessen wisse er nur zu gut, daß solche Verletzungen während des langen und harten Trainings einfach nicht auszuschließen seien. Der 42jährige übermittelte seinem Gegner beste Genesungswünsche und unterstrich, daß er bekanntermaßen ein geduldiger Mensch sei. Er werde seine Chance eben später bekommen und glaube fest daran, daß er sich den Titel sichern und zum zweiten Mal in seiner Karriere Weltmeister werden könne.[1]

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Chris Arreola ist wieder ein gefragter Mann

Nach dem Sieg gegen seinen Landsmann Seth Mitchell, der bereits in der ersten Runde die Segel streichen mußte, ist der US-amerikanische Schwergewichtler Chris Arreola wieder ein gefragter Mann. Sein Wunschgegner heißt Bermane Stiverne, gegen den er im April in einem Ausscheidungskampf des WBC verloren hat. Er gehe nicht davon aus, daß Vitali Klitschko seinen Titel im Frühjahr gegen den Kanadier verteidigen wird, so Arreola. Da Stiverne die WBC-Rangliste anführe und er selbst an Nummer zwei folge, biete sich ein Rückkampf an, bei dem er sich für seine Niederlage revanchieren wolle.

Denkbar wäre aber auch ein Kampf gegen den aufstrebenden Bryant Jennings, dessen Verhandlungen mit dem in New Jersey lebenden Polen Tomasz Adamek vor wenigen Tagen gescheitert sind. Wie der bislang ungeschlagene Jennings nun erklärte, habe er Arreolas frühzeitigen Sieg in Interviews vor dem Kampf vorausgesagt. Er habe gewußt, daß es so kommen würde, wobei es ihm für Seth Mitchell ein bißchen leid tue. Dann sprach er eine Herausforderung an die Adresse Chris Arreolas aus, der prompt erwiderte, er habe vor niemandem Angst und kämpfe gegen jeden. Er respektiere Jennings, der ein würdiger Gegner sei, und habe nichts gegen dieses Duell einzuwenden, das zweifellos spektakulär verlaufen würde.

Seth Mitchell will trotz seiner zwei vorzeitigen Niederlagen in den letzten drei Kämpfen seine Karriere fortsetzen. Wie der ehemalige Footballspieler erklärte, verfüge er über alle Attribute, um ein erstklassiger Schwergewichtler zu sein. Allerdings müsse er ausgiebig an seiner Defensive arbeiten, die sich zweimal als unzulänglich erwiesen habe. Er gehe zwar fürs erste nicht davon aus, weiter auf großen Sendern kämpfen zu können, doch werde er eben von vorn anfangen und stärker zurückkommen.[2]

Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/veranstaltung-in-stuttgart-abgesagt-huck-vs-arslan-ii-im-winter-28865

[2] http://www.boxen.de/news/arreola-nimmt-herausforderung-von-jennings-an-mitchell-macht-weiter-28859

11. September 2013