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MELDUNG/1214: Leichtes Spiel für Selcuk Aydin (SB)




DeMarcus Corley gibt bei erstbester Gelegenheit auf

Nachdem der türkische Halbweltergewichtler Selcuk Aydin 26 Kämpfe in Folge gewonnen hatte und zum Silberchampion des WBC aufgestiegen war, mußte er zwei Niederlagen in den USA hinnehmen. Diese Rückschläge veranlaßten den Boxer und seinen Promoter, einen Neubeginn vor heimischem Publikum in Angriff zu nehmen. Als Gegner bei einer Veranstaltung, die Arena in Tekirdag organisiert hatte, stieg der ehemalige Weltmeister DeMarcus "Chop Chop" Corley in den Ring. Wie dessen Bilanz von 39 Siegen, 20 Niederlagen und einem Unentschieden belegte, hatte man mit dem 39jährigen US-Amerikaner einen Veteranen verpflichtet, dessen beste Zeit lange zurückliegt.

Corley, der sich anfänglich als der bessere Techniker in Szene setzte, machte nur in der ersten Runde eine gute Figur. Als er sich im nächsten Durchgang auf die von Aydin bevorzugte Halbdistanz einließ, geriet er alsbald ins Hintertreffen und ließ sich von den Schlägen seines Gegners zurückdrängen. Dieser versuchte in der vierten Runde, Wirkungstreffer ins Ziel zu bringen. Wenngleich er einige Male gut durchkam, wirkte der Amerikaner zu keinem Zeitpunkt angeschlagen.

Um so erstaunlicher mutete an, daß Corley in der Pause zur fünften Runde einfach aufgab. Wie er hinterher zur Begründung anführte, habe er nach Punkten zurückgelegen und daher die Entscheidung getroffen, den Kampf aufzugeben. Dafür sei weder sein Trainer noch sonst jemand in seiner Ecke verantwortlich. Er habe heute mit einem besseren Boxer im Ring gestanden und ziehe den Hut vor ihm.[1] Dieser rasch erlahmende Widerstand ließ darauf schließen, daß dem US-Amerikaner an diesem Abend der Sinn danach stand, nur das Nötigste zu tun, um seine Börse abzuholen. Daß man Selcuk Aydin einen Gefallen damit getan hat, ihn derart zu unterfordern, darf bezweifelt werden.

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Schwergewichtskampf Boitsow gegen Leapai wird nachgeholt

Der für den 26. Oktober in Oldenburg geplante Schwergewichtskampf zwischen Denis Boitsow und Alex Leapai ist wegen einer Knieverletzung des Russen auf den 23. November verschoben worden. Wie der Manager und Promoter des Australiers, Noel Thornberry, mitgeteilt hat, habe man diesen Vorschlag von Sauerland Event akzeptiert. Wie Thornberry bestätigte, handelt es sich um einen offiziellen Ausscheidungskampf der WBO, dessen Sieger Pflichtherausforderer Wladimir Klitschkos bei diesem Verband wird.

Alex wünsche Denis Boitsow, der anscheinend häufig verletzt sei, eine rasche Genesung. Leapai, der an Nummer neun der WBO-Rangliste geführt wird, befindet sich bereits im Training und schießt sich verbal auf seinen Gegner ein. Er wolle am 23. November den diversen Blessuren des Russen eine weitere hinzufügen und ihn noch vor Ablauf der zwölf Runden auf die Bretter schicken, kündigt der Australier seinem im 33 Kämpfen ungeschlagenen Gegner die erste Niederlage an.[2]

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Olympiasieger Alexander Usyk unterschreibt bei K2

Alexander Usyk, der 2008 Europameister, 2011 Weltmeister und 2012 Olympiasieger im Schwergewicht war, hat bei der Promotionsfirma der Klitschkos (K2) einen Profivertrag unterschrieben. Wie der wegen seiner Irokesenfrisur und Tänze im Ring als etwas exzentrisch geltende Boxer bei einer Pressekonferenz in Kiew dazu mitteilte, habe er die USA und Britannien besucht, dann aber das beste Angebot angenommen. Da er großen Wert darauf lege, sein Debüt in der Ukraine zu geben, freue er sich darauf, den Erfolg mit seinen Landsleuten zu teilen.

Vitali Klitschko lobte den Neuzugang mit den Worten, er sei davon überzeugt, daß sich die ukrainischen Boxfans lange am Charisma und den Fähigkeiten Usyks erfreuen können. Talent, Inbrunst und Zielstrebigkeit würden ihn zügig an die Spitze führen, so daß man bald die ukrainische Hymne hören werde, wenn Alexander um den Titel des Weltmeisters kämpft.

Alexander Krassjuk von K2 Ukraine sprach vom größten Vertragsabschluß, den K2 jemals gemacht hat. Es sei gelungen, eines der schillerndsten Talente im Schwergewicht zu verpflichten. Daß Usyk am selben Tag wie Muhammad Ali geboren sei, könne man nicht als bloßen Zufall abtun. Angesichts der Fähigkeiten und Erfahrung dieses Boxers rechne man mit einem fulminanten Auftakt seiner Profikarriere und gehe davon aus, daß er sich binnen weniger Jahre das Vorrecht erkämpfen werde, einen Champion herauszufordern.[3]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/aydin-stoppt-corley-durch-aufgabe-nach-der-vierten-runde-29192

[2] http://www.boxen.de/news/boytsov-vs-leapai-am-23-november-29182

[3] http://www.boxen.de/news/k2-verpflichtet-olympiasieger-alexander-usyk-29157

29. September 2013