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MELDUNG/1339: Respekt vor einem legendären Kontrahenten (SB)




Beibut Schumenow mißt sich mit dem 49jährigen Bernard Hopkins

Am 19. April kommt es in Washington DC zu einem Vereinigungskampf zweier Weltmeister im Halbschwergewicht. Dabei trifft der Titelträger der WBA, Beibut Schumenow, auf den mittlerweile 49 Jahre alten Bernard Hopkins, der den Gürtel der IBF in seinem Besitz hat. Während der Kasache erst vierzehn Auftritte gewonnen und einen verloren hat, stehen für den ältesten Champion in der Geschichte des Boxsports 54 Siege, sechs Niederlagen und zwei Unentschieden zu Buche.

Schumenow zollte seinem legendären Gegner mit den Worten Respekt, dieser sei einer der größten Champions überhaupt. Er habe noch nie einem derartigen Kontrahenten im Ring gegenübergestanden und erwarte den anspruchsvollsten Kampf seiner Karriere. Regelmäßig verfolge er die Auftritte des Altmeisters und entdecke dabei jedesmal etwas Neues. Bei diesem Gegner müsse man stets auf das Unerwartete gefaßt sein, beherrsche er doch jede Kampfesweise.

Von soviel Lob unbeeindruckt, erklärte Hopkins kurz und bündig, es sei wieder einmal Zeit für einen K.o.-Sieg. Sein letzter vorzeitiger Erfolg liegt schon etliche Jahre zurück und datiert vom September 2004, als er Oscar de la Hoya in der neunten Runde das Nachsehen gab.

Wenngleich Beibut Schumenow als schwächster der amtierenden Weltmeister in dieser Gewichtsklasse und Außenseiter im Kampf mit Bernard Hopkins gilt, will er ungeachtet aller Wertschätzung für seinen Gegner nicht als Tourist nach Washington reisen. Er freue sich darauf, in der amerikanischen Hauptstadt aufzutreten, und könne einen spektakulären Kampf in Aussicht stellen. Konzentrierter denn je bereite er sich auf dieses Duell vor, um die beiden Gürtel in seinen Händen zu vereinen. [1]

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Martin Murray hat die Qual der Wahl

Nach Angaben des britischen Promoters Ricky Hatton, der früher selbst ein erfolgreicher Profiboxer war, liegen seinem Mittelgewichtler Martin Murray zwei attraktive Angebote für einen Kampf um die Weltmeisterschaft vor. Eines stammt von IBF-Weltmeister Felix Sturm, von dem sich Murray 2011 mit einem für den Kölner schmeichelhaften Unentschieden getrennt hat, das andere von WBA-Champion Gennadi Golowkin, der neben dem Argentinier Sergio Martinez als derzeit bester Boxer dieser Gewichtsklasse gilt.

Beim damaligen Duell in Mannheim gegen Felix Sturm stand noch der Titel des WBA-Superchampions auf dem Spiel, den der Deutsche allerdings danach an den Australier Daniel Geale verlor. Dem wurde der Gürtel bald darauf wieder aberkannt, da er sich weigerte, gegen den regulären Weltmeister und Pflichtherausforderer Golowkin anzutreten. Geale war jedoch zugleich Champion der IBF, mußte diesen Gürtel aber dem Briten Darren Barker überlassen, der wiederum gegen Felix Sturm den kürzeren zog.

Der Kampf zwischen Murray und Golowkin war in der Vergangenheit bereits mehrfach im Gespräch und sollte zuletzt Anfang Februar in Monte Carlo über die Bühne gehen. Ein Duell gegen den Kasachen in den USA wäre hingegen nicht möglich, da Murray aufgrund einer Vorstrafe nicht in die Vereinigten Staaten einreisen darf. Das Angebot Golowkins bezieht sich jedoch auf einen Kampf außerhalb der USA. [2]

Es liegt nun an Murray und seinem Promoter, eine Entscheidung zu treffen. Für den Briten, der 26 Siege, eine Niederlage und ein Unentschieden vorzuweisen hat, wäre Felix Sturm vermutlich die leichtere Option. Der Kölner hat 39 Auftritte gewonnen, drei verloren sowie zwei unentschieden abgeschlossen. Er dürfte allerdings in jüngerer Zeit stärker als bei seinem ersten Aufeinandertreffen mit Murray geworden sein, so daß der Brite nicht damit rechnen kann, leichtes Spiel zu haben. Gennadi Golowkin, der in 29 Kämpfen ungeschlagen ist und seine 16 letzten Gegner vorzeitig besiegt hat, ist eine harte Nuß, die auch der kampfstarke Brite nicht knacken dürfte. Dennoch wird natürlich die Aussicht, mit dem derzeit wohl gefährlichsten und namhaftesten Mittelgewichtler in den Ring zu steigen und dabei auf eine Außenseiterchance zu setzen, eine ernsthafte Überlegung für Martin Murray und seinen Promoter wert sein.


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/hopkins-vs-shumenov-vereinigungskampf-am-19-04-31580

[2] http://www.boxen-heute.de/artikel/5472-angebote-von-sturm-und-golovkinmurray-muss-sich-entscheiden.htm

23. Februar 2014