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MELDUNG/1624: Meister, Mogler, Möchtegerne (SB)


Vorschau auf ausgewählte Profikämpfe der kommenden Wochen


6. Februar: Sergio Mora gegen Abie Han

Nach der Absage des IBF-Weltmeisters im Mittelgewicht, Jermain Taylor, tritt der 34jährige Sergio Mora aus Los Angeles im Rahmen der "Friday Night Fights" bei ESPN2 in Biloxi gegen den vier Jahre jüngeren Abie Han aus El Paso an. Dieser hat 23 Kämpfe gewonnen und sich seit seiner einzigen Niederlage, die er im Juli 2013 durch Glen Tapia bezog, gegen vier Kontrahenten durchgesetzt.

Sergio Mora wurde dank eines Sieges über Vernon Forrest im Juni 2008 WBC-Champion im Halbmittelgewicht, doch mußte er sich nur drei Monate später bei der Revanche nach Punkten geschlagen geben. Danach stagnierte die Karriere Moras, der in den Jahren 2011 und 2012 Brian Vera unterlag. Seither trat er nur noch gegen relativ schwache Gegner an und rückte zuletzt mit vier Siegen in Folge auf Platz 14 der IBF-Rangliste vor. Für ihn stehen 27 Siege, drei Niederlagen und zwei Unentschieden zu Buche.

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21. Februar: Gennadi Golowkin gegen Martin Murray

Der in 31 Profikämpfen ungeschlagene Gennadi Golowkin verteidigt seine Titel in Monte Carlo gegen Martin Murray. Golowkin ist Superchampion der WBA, Weltmeister der IBO und Interimsweltmeister des WBC im Mittelgewicht. Bei seinem letzten Auftritt bezwang er im kalifornischen Carson den Mexikaner Marco Antonio Rubio bereits in der zweiten Runde und feierte damit seinen 18. vorzeitigen Sieg in Folge. Der Kasache ist in Monaco wohlbekannt, wo er 2013 Nobuhiro Ishida und im Februar 2014 Osumanu Adama das Nachsehen gegeben hat. Mit seinem erneuten Gastspiel in Monte Carlo überbrückt er die Zeit bis zu einem möglichen Vereinigungskampf gegen den WBC-Weltmeister.

Für Murray, der die WBC-Rangliste anführt und den Silbergürtel dieses Verbands innehat, werden 29 Siege, eine Niederlage und ein Unentschieden notiert. Der Brite hat seit seiner knappen Niederlage gegen den damaligen WBC-Weltmeister Sergio Martinez im Jahr 2013 vier Kämpfe gewonnen, wobei die letzten beiden in Monte Carlo ausgetragen wurden. Ende Oktober setzte er sich durch eine technische Entscheidung in der siebten Runde gegen den Italiener Domenico Spada durch.

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21. Februar: Hughie Fury gegen Andrej Rudenko

Im Vorprogramm des Titelkampfs zwischen Gennadi Golowkin und Martin Murray in Monte Carlo kehrt der britische Schwergewichtler Hughie Fury nach acht Monaten in den Ring zurück. Wie sein berühmterer Cousin Tyson Fury wird auch er von seinem Vater Peter trainiert und ist bislang ungeschlagen. Der 20jährige hat vierzehn Gegner besiegt, mußte aber zuletzt wegen gesundheitlicher Probleme eine längere Pause einlegen. Er trifft in Monaco auf den 31 Jahre alten Ukrainer Andrej Rudenko, der 24 Kämpfe gewonnen und nur einen verloren hat, so daß man von einem echten Prüfstein für den Briten sprechen kann.

Wie Fury versichert, könne er jeden Gegner im Schwergewicht besiegen. Bislang hat er jedoch weder die erforderliche Deckung noch die unverzichtbare Schnelligkeit und Schlagwirkung erkennen lassen, die Grundvoraussetzungen wären, um sich in den höheren Rängen des Schwergewichts zu behaupten. Selbst gegen allenfalls mittelmäßige Kontrahenten wie Hrvoje Kisicek, Dorian Darch und Moses Matovu riß er nicht gerade Bäume aus und bei seinem letzten Auftritt im Mai 2014 besiegte er Danny Hughes über acht Runden nach Punkten, ohne dabei zu überzeugen.

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21. Februar: Arthur Abraham gegen Paul Smith

Arthur Abraham verteidigt den Titel der WBO im Supermittelgewicht in der Berliner O2 World erneut gegen den Briten Paul Smith. Während für den 34jährigen Weltmeister 41 Siege und vier Niederlagen zu Buche stehen, hat sein drei Jahre jüngerer Gegner 35 Auftritte gewonnen und vier verloren. Bei ihrem ersten Aufeinandertreffen hatte sich Abraham Ende September in Kiel einstimmig nach Punkten durchgesetzt. Wenngleich nahezu alle Experten der Meinung waren, daß an dieser Wertung nicht zu rütteln sei, gab es im Lager des Herausforderers Unverständnis über das Ergebnis. Dieses Manöver, eine sofortige Revanche herbeizureden, war von Erfolg gekrönt. Abraham hatte keine Einwände, seinen Gürtel zum zweiten Mal gegen Smith zu verteidigen, der ihn kaum vor größere Probleme als in ihrem ersten Duell stellen dürfte.

Wie der Brite auf der offiziellen Pressekonferenz argumentierte, hätten Abraham und dessen Trainer Ulli Wegner schon beim letzten Mal einen vorzeitigen Sieg angekündigt. Am Ende habe der Weltmeister jedoch nur durch eine kontroverse Entscheidung seinen Titel behalten. Darauf erwiderte der WBO-Champion, einen dritten Kampf werde es nicht geben. Er wolle dem Herausforderer dieses Mal noch deutlicher seine Grenzen aufzeigen und ihn vorzeitig besiegen. Der Kampf zwischen Arthur Abraham und Paul Smith ist die Premiere der Kooperation zwischen Sauerland Event und dessen neuem Fernsehpartner Sat.1.

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28. Februar: Tyson Fury gegen Christian Hammer

Der britische Schwergewichtler Tyson Fury hat sich für seinen Aufbaukampf in der Londoner O2 Arena einen leichten Gegner ausgesucht. Fury ist seit dem Sieg über seinen Landsmann Dereck Chisora Ende November Pflichtherausforderer Wladimir Klitschkos beim Verband WBO und will diese Position natürlich nicht durch eine zwischenzeitliche Niederlage preisgeben. Der in 23 Profikämpfen ungeschlagene Brite tritt gegen den 27 Jahre alten Christian Hammer an. Dieser steht beim Hamburger Promoter Erol Ceylan unter Vertrag. Obgleich der gebürtige Rumäne 17 Auftritte gewonnen und drei verloren hat, wird er bei der WBO an Nummer 6 der Rangliste geführt.

Hammer hat seinen ersten Profikampf gegen Robert Gregor und später auch gegen Taras Bidenko und Mariusz Wach verloren. Seine größten Erfolge erzielte er gegen Danny Williams und im August 2013 mit seinem letzten vorzeitigen Sieg gegen Leif Larsen. Im Dezember 2013 setzte er sich umstritten nach Punkten gegen Kevin Johnson durch und im letzten Jahr behielt er gegen Konstantin Airich und Irineu Beato Costa die Oberhand. Insbesondere die nicht sonderlich ausgeprägte Schlagwirkung Hammers dürfte ein wesentlicher Grund dafür sein, warum die Wahl Furys auf ihn fiel.

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28. Februar: Eddie Chambers gegen Alexander Ustinow

Eddie Chambers ist 1,85 m groß und 89 kg schwer. Alexander Ustinow mißt 2,02 m und bringt mindestens 136 kg auf die Waage. Dennoch traut sich der 32jährige US-Amerikaner zu, den sechs Jahre älteren Weißrussen in der Londoner 02 Arena zu besiegen. Wie Ustinows Bilanz von 30 Siegen und einer Niederlage belegt, ist er keinesfalls ein plumper Riese, der außer seiner imposanten Statur wenig in den Boxring mitbrächte. "Fast Eddie" Chambers müßte schon seinem Beinamen mehr denn je alle Ehre machen, um seinen 40 gewonnenen und vier verlorenen Auftritten einen weiteren Erfolg hinzuzufügen.

Chambers wechselte 2013 vorübergehend ins Cruisergewicht, wo er jedoch dem agilen Südafrikaner Thabiso Mchunu unterlag. Danach kehrte der US-Amerikaner ins angestammte Schwergewicht zurück und besiegte dort nacheinander fünf drittklassige Kontrahenten. Ustinow bezog 2012 gegen Kubrat Pulew seine einzige Niederlage. In der Folge setzte er sich gegen Chauncy Welliver, David Tua und Ivica Perkovic durch.

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7. März: Keith Thurman gegen Robert Guerrero

Zum Auftakt der Serie "Premier Boxing Champions", bei der der einflußreiche Berater und Manager Al Haymon mit dem Sender NBC zusammenarbeitet, verteidigt Keith Thurman im MGM Grand in Las Vegas den regulären Titel der WBA im Weltergewicht gegen den ehemaligen Champion Robert Guerrero. Während Thurman in 24 Auftritten ungeschlagen ist, stehen für Guerrero 32 Siege, zwei Niederlagen sowie ein Unentschieden zu Buche.

Wenn Keith Thurman angegriffen wird, zieht er sich in der Regel zurück und weicht dem Gegner aus. Er hat zwar viele Kontrahenten vorzeitig besiegt, doch die entscheidenden Treffer selten im offenen Schlagabtausch erzielt. Bei seinem letzten Auftritt lief er zwölf Runden lang vor Leonard Bundu davon und gewann ungefährdet nach Punkten, büßte damit aber beim Publikum Sympathien ein. Guerrero hat im Juni 2014 Yoshihiro Kamegai klar besiegt, der Fuß an Fuß vor ihm stehenblieb. Nur wenn er Thurman an den Seilen stellen kann, winkt ihm eine Siegeschance. Andernfalls boxt ihn dieser mobile und technisch versierte Gegner aus.

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7. März: Adrien Broner gegen John Molina

Im Rahmen derselben Veranstaltung in Las Vegas trifft Adrien Broner im Halbweltergewicht auf John Molina. Broner, der 29 Auftritte gewonnen und einen verloren hat, ist zwar favorisiert, geht aber gegen seinen 32jährigen Kontrahenten, für den 25 Siege und fünf Niederlagen zu Buche stehen, ein beträchtliches Risiko ein. Wenngleich der 25 Jahre alte Broner einen K.o.-Sieg ankündigt, muß er doch seinerseits vor den gefährlichen Schlägen Molinas auf der Hut sein.

Marcos Maidana hatte Broner 2013 im Weltergewicht zweimal am Boden, worauf dieser nach der Niederlage die Gewichtsklasse wechselte und gefährliche Gegner mied. Bei seinen Siegen gegen Carlos Molina und Emmanuel Taylor machte er keine gute Figur, wobei die beiden schwächer als John Molina einzuschätzen sind. Gelänge es diesem, den Favoriten zu stellen und mit schweren Treffern einzudecken, sähe es schlecht für Broner aus, der früher Weltmeister im Leichtgewicht war. Dorthin kann er aus physischen Gründen kaum mehr zurückkehren, im Halbweltergewicht wirkt er jedoch recht ungefährlich, als fehle ihm die erforderliche Durchschlagskraft.

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13. März: Shawn Porter gegen Roberto Garcia

Im Rahmen seines neuen Vertrags mit dem Sender SpikeTV präsentiert der Manager und Berater Al Haymon im Stubhub Center in Carson, Kalifornien, zwei ehemalige Weltmeister im Weltergewicht, die noch einmal einen Anlauf nehmen, um an der Spitze mitzumischen. Im ersten dieser beiden Kämpfe trifft Shawn Porter auf Roberto Garcia. Während für Porter 24 Siege, eine Niederlage und ein Unentschieden zu Buche stehen, hat Garcia 36 Auftritte gewonnen und drei verloren.

Shawn Porter erwartet dabei ein ernstzunehmender Prüfstein, da sein mexikanischer Gegner über beträchtliche Schlagwirkung verfügt und seit der Punktniederlage gegen Antonio Margarito im Jahr 2010 acht Kämpfe in Folge gewonnen hat. Zuletzt überstand er sogar einen Niederschlag und bezwang Breidis Prescott, womit er sich die Chance sicherte, gegen Porter anzutreten. Dieser hat zwar seinen Titel an den Briten Kell Brook verloren, ist aber heute bekannter als in der Vergangenheit. Garcia kann er nicht herumschubsen wie Paulie Malignaggi, so daß er einen überzeugenden Auftritt bieten muß, will er sich gegen den Mexikaner durchsetzen.

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13. März: Andre Berto gegen Josesito Lopez

Im zweiten Weltergewichtskampf der Veranstaltung in Carson trifft Andre Berto auf Josesito Lopez. Der frühere Weltmeister Berto hat sich bislang in 29 Auftritten durchgesetzt und dreimal den kürzeren gezogen. Lopez gab 33 Gegnern das Nachsehen und mußte sich sechs Kontrahenten geschlagen geben.

Zu seiner Zeit als Champion im Weltergewicht war Andre Berto sogar als möglicher Gegner Floyd Mayweathers im Gespräch, doch Niederlagen gegen Victor Ortiz, Robert Guerrero und sogar Jesus Soto Karass bei seinem letzten Comeback warfen ihn weit zurück. Sollte er gegen Lopez die Oberhand behalten, wäre dies ein deutliches Signal, daß wieder mit ihm zu rechnen ist.

Wie die Niederlagen gegen Saul "Canelo" Alvarez und Marcos Maidana zeigten, ist Josesito Lopez auf höchstem Niveau dieser Gewichtsregion überfordert. Er hat jedoch seine drei letzten Kämpfe gewonnen und mit einem Sieg über Victor Ortiz seiner Karriere schon einmal einen spürbaren Schub gegeben, wie er ihn nun gegen Berto ein zweites Mal anstrebt.

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14. März: Sergej Kowaljow gegen Jean Pascal

Sergej Kowaljow verteidigt die Titel der WBA, WBO und IBF im Halbschwergewicht in Montreal gegen den Kanadier Jean Pascal. Während der ungeschlagene Russe mit 26 Erfolgen und einem Unentschieden aufwarten kann, werden für seinen Gegner 29 Siege, zwei Niederlagen und ein Unentschieden notiert. Kowaljow hat bei seinem letzten Auftritt ein unübersehbares Zeichen gesetzt und in einem Duell zweier Weltmeister Bernard Hopkins über zwölf Runden klar dominiert. Pascal wollte sich zuletzt gegen Roberto Bolonti wieder ins Gespräch bringen, doch schlug er den Gegner nach einem Trennkommando nieder und konnte von Glück reden, daß er dafür nicht disqualifiziert wurde. So endete der Kampf frühzeitig ohne Wertung.

Eigentlich hätte sich Sergej Kowaljow dem Pflichtherausforderer der IBF, Nadjib Mohammedi, stellen müssen, doch läßt sich dieser Kampf nicht gut vermarkten. Hingegen verspricht ein Duell mit Pascal einträgliche Zuschauerzahlen, weshalb der Verband seine Zustimmung gab, die Titelverteidigung gegen den Franzosen zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Promoterin Kathy Duva bedankte sich dafür bei der IBF und wußte zu berichten, daß Sergej dem Kampf gegen Pascal mit großer Vorfreude entgegensehe.

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14. März: Wjatscheslaw Hlaskow gegen Steve Cunningham

Bevor Sergej Kowaljow in Montreal mit Jean Pascal in den Ring steigt, kommt es im Vorprogramm zu einem Kampf zwischen Wjatscheslaw Hlaskow und Steve Cunningham im Schwergewicht. Der bislang ungeschlagene Ukrainer, für den 19 Siege und ein Unentschieden zu Buche stehen, ist in den Ranglisten dreier Verbände vertreten (WBC 6, WBO 9, WBA 12). Sein US-amerikanischer Kontrahent weist mit 28 gewonnenen und sechs verlorenen Auftritten eine wesentliche schlechtere Bilanz auf. Er taucht ebenfalls bei drei Verbänden unter den Top 15 auf (IBF 4, WBO 14, WBA 14).

Wjatscheslaw Hlaskow erinnert an den Polen Tomasz Adamek, der zu leicht für das Schwergewicht war und nicht über die erforderliche Schlagwirkung verfügte, um die führenden Akteure zu besiegen. Im Jahr 2013 bekam der Ukrainer im Kampf mit Malik Scott ein Unentschieden geschenkt. Seither hat er fünf Kämpfe gewonnen, darunter auch einen gegen Adamek, der sich im März 2014 nach Punkten geschlagen geben mußte. Im August setzte sich Hlaskow umstritten gegen den Aufbaugegner Derric Rossy durch.

Der inzwischen 38 Jahre alte Steve Cunningham war früher IBF-Champion im Cruisergewicht. Er wechselte später ins Schwergewicht, wo ihm jedoch auf Dauer die Voraussetzungen fehlten, es mit körperlich weit überlegenen Gegnern aufzunehmen. So verlor er vier von fünf Kämpfen, darunter auch gegen den riesigen Briten Tyson Fury, den er allerdings zwischenzeitlich sogar am Boden hatte. Zuletzt setzte er sich in drei Auftritten durch und rang dabei im April 2014 in einem erbittert geführten Duell den 42jährigen Amir Mansour nieder.

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14. oder 21. März: Andy Lee gegen Patrick Nielsen

Andy Lee trifft bei der ersten Verteidigung des WBO-Titels im Mittelgewicht in Dublin auf den Dänen Patrick Nielsen. Aus seinem Wunsch, sich als Champion vor heimischem Publikum zu präsentieren, hatte der Ire nie einen Hehl gemacht. Allerdings ging man zunächst davon aus, daß er gegen den Briten Billy Joe Saunders antreten werde, der die WBO-Rangliste anführt. Dieser wird nun wohl bis zum Sommer warten müssen, ehe er die Chance bekommt, den Weltmeister herauszufordern.

Daß Andy Lee, für den 34 Siege und zwei Niederlagen zu Buche stehen, seinen Gürtel zunächst gegen einen überschaubaren Herausforderer verteidigen möchte, ist verständlich. Nielsen, der 23 Auftritte gewonnen und nur einen verloren hat, wirkt auf den ersten Blick wie ein angemessener Gegner. Er hat jedoch in seiner kaum mehr als fünfjährigen Karriere noch keinen namhaften Kontrahenten geschlagen und im Juni 2014 deutlich nach Punkten gegen Dimitri Tschudinow verloren. Die Wahl ist offenbar auf den 23jährigen Dänen gefallen, weil dieser nicht über die notwendigen Qualitäten zu verfügen scheint, Lee in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen.

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21. März: Jürgen Brähmer gegen Robin Krasniqi

Jürgen Brähmer verteidigt in Rostock den regulären Titel der WBA im Halbschwergewicht gegen Robin Krasniqi. Der Champion aus dem Sauerland-Team wird von Karsten Röwer trainiert. Er hat seit seinem Titelgewinn im Dezember 2013 Enzo Maccarinelli, Roberto Feliciano Bolonti und zuletzt Pawel Glazewski besiegt. Für den Schweriner stehen 45 gewonnene und zwei verlorene Auftritte zu Buche.

Robin Krasniqi hat sich seit der Niederlage gegen den früheren WBO-Weltmeister Nathan Cleverly im April 2013 gegen Tomas Adamek, Emmanuel Danso, Olexander Tscherviak und zuletzt den Polen Dariusz Sek durchgesetzt. Damit konnte der 27jährige Münchner, der beim Magdeburger Boxstall SES unter Vertrag steht, seine Bilanz auf 43 Siege und drei Niederlagen ausbauen.

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28. März: Kell Brook gegen Ionut Dan Ion

Kell Brook verteidigt den Titel der IBF im Weltergewicht in der Motorpoint Arena von Sheffield gegen den in Montreal lebenden Rumänen Ionut Dan Ion alias Jo Jo Dan. Mit dem Pflichtherausforderer bekommt der Brite nach seinem Titelgewinn gegen Shawn Porter im August 2014 einen vergleichsweise leichten Gegner vor die Fäuste, der allerdings die IBF-Rangliste anführt. Der in 33 Kämpfen ungeschlagene Champion möchte sich zunächst dieser Pflichtaufgabe entledigen, um sich dann im Sommer mit namhafteren Kontrahenten zu messen.

Der 33 Jahre alte Ionut Dan Ion hat 34 Auftritte gewonnen und zwei verloren, wobei er sich 2010 und 2011 Selcuk Aydin geschlagen geben mußte. Im Dezember 2014 setzte er sich bei einer Revanche gegen Kevin Bizier erneut knapp nach Punkten durch und erwarb dadurch das Vorrecht, den Weltmeister herauszufordern. Gemessen an seiner Bilanz mutet das halbwegs nachvollziehbar an, doch ist in der Rangliste der IBF mindestens ein halbes Dutzend bekannterer Konkurrenten hinter ihm plaziert, die ihm mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Nachsehen geben würden.

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28. März: Lucas Matthysse gegen Ruslan Prowodnikow

In Atlantic City wird ein hochkarätiger Kampf im Halbweltergewicht zwischen Lucas Matthysse und Ruslan Prowodnikow ausgetragen. Während der Argentinier 36 Kämpfe gewonnen und drei verloren hat, stehen für den Russen 24 Siege und ebenfalls drei Niederlagen zu Buche. Da es sich um zwei der gefährlichsten Akteure handelt, die gegenwärtig in dieser Gewichtsklasse präsent sind, erwartet die Zuschauer ein spannendes Duell, das voraussichtlich nicht über die volle Distanz gehen wird.

Bei seinem letzten Auftritt hatte Matthysse im September leichtes Spiel mit dem überforderten Roberto Ortiz, der sich bereits in der zweiten Runde geschlagen geben mußte. Hatte man im Vorfeld einen anspruchsvollen Kampf erwartet, so stellte sich doch rasch heraus, daß der Argentinier buchstäblich in einer anderen Liga als sein Gegner boxte. Kaum weniger souverän setzte sich Prowodnikow im November gegen den 40jährigen Jose Luis Castillo in der fünften Runde durch. Wer bei dem Kampf in New Jersey die Oberhand behält, hat einen der maßgeblichen Konkurrenten um die Führung im Halbweltergewicht aus dem Feld geschlagen und den Rang des WBO-Weltmeisters in greifbare Nähe gerückt.

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11. April: Danny Garcia gegen Lamont Peterson

Der in 29 Kämpfen ungeschlagene Champion der Verbände WBA und WBC im Halbweltergewicht, Danny Garcia, trifft auf den IBF-Weltmeister Lamont Peterson, für den 33 Siege, zwei Niederlagen und ein Unentschieden zu Buche stehen. Dieser Vereinigungskampf findet im Rahmen der Serie "Premier Boxing Champions" statt, bei der Al Haymon und der Sender NBC zusammenarbeiten.

Seit seinem Sieg über den Argentinier Lucas Matthysse hat Danny Garcia keine sonderlich guten Leistungen mehr geboten und zuletzt bei seinem raschen Erfolg gegen den körperlich unterlegenen Rod Sika im August 2014 die Fans enttäuscht. Der 26jährige könnte ins Weltergewicht aufsteigen und dort gegen hochklassige Gegner antreten, scheut aber offenbar die Gefahr, ohne seinen üblichen Gewichtsvorteil auf der Strecke zu bleiben. Lamont Peterson hat vor zwei Jahren vorzeitig gegen Matthysse verloren und sich seither gegen zwei handverlesene Kontrahenten durchgesetzt, weshalb er als schwacher Weltmeister gilt.

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25. April: Wladimir Klitschko gegen Bryant Jennings

Wladimir Klitschko verteidigt seine Titel im Schwergewicht in New York gegen Bryant Jennings. Der Kampf im Madison Square Garden wird vom Sender HBO übertragen. Für den Ukrainer stehen 63 gewonnene und drei verlorene Auftritte zu Buche, wobei er bereits 17 Herausforderern das Nachsehen gegeben hat. Der in 19 Profikämpfen ungeschlagene US-Amerikaner ist in den Ranglisten der Verbände WBA (2), WBC (3), WBO (5) und IBF (6) gut plaziert.

Bryant Jennings setzte sich zuletzt am 26. Juli im Madison Square Garden in einem Ausscheidungskampf des WBC gegen den Kubaner Mike Perez über zwölf Runden durch, wobei er maßgeblich davon profitierte, daß seinem anfangs klar überlegenen Gegner später die Luft ausging. Der 1,91 m große Jennings ist nicht nur kleiner als Klitschko, sondern auch mit kaum mehr als 100 kg wesentlich leichter. Anders als gegen Alexander Powetkin oder Kubrat Pulew dürfte dem Weltmeister auch keine ernsthafte Gefahr durch die Angriffe des Herausforderers drohen.

Der US-Amerikaner hat bis auf Perez keine hochklassigen Gegner besiegt und schien im Kampf gegen den Kubaner die Grenzen seiner Möglichkeiten erreicht zu haben. Um gegen Klitschko zu bestehen, müßte er sich gewaltig steigern, wobei ihm insbesondere die erforderliche Schlagwirkung fehlt. Daher steht ein recht einseitiger Verlauf zu erwarten, bei dem der Titelverteidiger klar dominiert.

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2. Mai: Saul Alvarez gegen James Kirkland

Saul "Canelo" Alvarez trifft im Alamodome in San Antonio auf James Kirkland. Der Kampf wird vom Sender HBO kostenlos übertragen. Sollte Floyd Mayweather jun. am selben Tag gegen Manny Pacquiao antreten, wird ein anderer Termin gewählt. Die Kontrahenten haben sich auf ein Limit von 155 US-Pfund (70,31 kg) geeinigt, das knapp über dem Halbmittelgewicht (bis 69,85 kg) liegt. Der Mexikaner hat schon seine letzten beiden Auftritte gegen Alfredo Angulo und Erislandy Lara bei 155 Pfund bestritten.

Für Alvarez stehen 44 Siege, eine Niederlage gegen Floyd Mayweather sowie ein Unentschieden zu Buche. James Kirkland, der 32 Auftritte gewonnen und einen verloren hat, könnte ein idealer Gegner für den Mexikaner sein. Der US-Amerikaner ist zwar beim Publikum recht beliebt, hat aber in jüngerer Zeit immer wieder längere Pausen zwischen seinen Auftritten eingelegt und zuletzt im Dezember 2013 im Ring gestanden.

Alvarez hatte bei seinem letzten Kampf gegen den versierten Erislandy Lara im Juli 2014 enorme Probleme, da er den beweglichen Kubaner nicht stellen konnte. Hinterher waren die Meinungen geteilt, wer von beiden den Sieg verdient hätte, der dem populäreren Mexikaner zugesprochen worden war. Da er das Aushängeschild der Golden Boy Promotions ist und von Oscar de la Hoya seit Jahren zum Nachfolger Floyd Mayweathers hochstilisiert wird, darf er keinesfalls gegen einen paßförmigen Kontrahenten wie Kirkland verlieren.

1. Februar 2015


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