Am Mittwoch, 27. März begehen Künstlerinnen und Künstler weltweit den Welttheatertag. Jedes Jahr wird eine bekannte Persönlichkeit vom Internationalen Theaterinstitut (ITI) gebeten, eine Botschaft zu formulieren. Die diesjährige Botschaft stammt von Dramatiker und Nobelpreisträger Dario Fo, dessen Komödie "Bezahlt wird nicht" von 1974 in einer vom Autor Dario Fo passend zur Weltfinanzkrise überarbeiteten Fassung von 2009 im Repertoire des Schauspiels des Staatstheaters Wiesbaden ist (Regie: Jan Steinbach).

Auszug aus der Botschaft von Dario Fo:

"Früher haben die Mächtigen das Problem mit den unliebsamen Komödianten dadurch gelöst, dass sie sie aus dem Lande jagten. Heute haben Schauspieler und Theatergruppen Schwierigkeiten Aufführungsorte, Theater und Publikum zu finden, alles aufgrund der Krise. Die Regierenden haben also nicht mehr das Problem, diejenigen, die sich durch Ironie und Sarkasmus ausdrücken, kontrollieren zu müssen, weil die Schauspieler keinen Ort und auch kein Publikum haben, an das sie sich wenden können. Im Gegensatz dazu hatten die Machthaber in der Renaissance einige Mühe, die Komödianten in Schach zu halten, denn diese erfreuten sich eines enormen Zuspruchs beim Publikum. (...)

Die einzige Lösung für die Krise ist deshalb die Hoffnung, dass auf uns, vor allem aber auf die Jungen, die die Kunst des Theaters erst noch erlernen wollen, eine große Jagd eröffnet wird: eine neue Diaspora der Komödianten, die aus dieser Zwangslage ganz sicher unvorstellbaren Nutzen für ein neues Theater ziehen wird."

Am Welttheatertag zeigt das Staatstheater Wiesbaden Emilia Galotti von Gotthold Ephraim Lessing um 19.30 Uhr im Kleinen Haus. Das Junge Staatstheater präsentiert mit Rico, Oskar und die Tieferschatten 9+ von Andreas Steinhöfel um 18.00 Uhr eine genau beobachtete Milieustudie über eine außergewöhnliche Freundschaft.

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