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SPIELZEIT/021: Die 28. Spielzeit der Brüder Grimm Märchenfestspiele, 18.5.-15.7.2012 (Stadt Hanau)


"Die zertanzten Schuhe" eröffnen die 28. Spielzeit

Brüder Grimm Märchenfestspiele wieder mit drei Inszenierungen



Der Frosch, der per Kuss zum Prinzen avanciert - das winterliche Schneegestöber, das Frau Holle verursacht - oder auch der sprichwörtliche Dornröschen-Schlaf, der lange Phasen der Untätigkeit beschreibt - die Märchenwelt der Brüder Grimm, die vor 200 Jahren mit der Veröffentlichung des ersten Bandes der Kinder- und Hausmärchen ihren Zug um die ganze Erde angetreten hat, ist längst auch in der Alltagssprache angekommen und zeigt damit, wie verwurzelt die Überlieferungen und Erzählungen in unserer Lebenswelt sind.

Rapunzel, Rotkäppchen oder Schneewittchen - sie alle sind inzwischen international bekannt, denn die Sammlung der Grimms wurde in immerhin 160‍ ‍Sprachen übersetzt. Heute gilt die Märchensammlung neben der Lutherbibel zu den bekanntesten Büchern der deutschen Kulturgeschichte. Ihre Bedeutung wird nicht zuletzt dadurch unterstrichen, dass die Kasseler Handexemplare der Kinder- und Hausmärchen im Jahre 2005 in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen wurden.

In der Geburtsstadt von Jacob und Wilhelm Grimm bekommen die bekannten und unbekannten Märchen regelmäßig ein ganz besonderes Forum, wenn im Amphitheater bei Schloss Philippsruhe die gleichnamigen Festspiele beginnen. Auch die 28. Saison, die am 18. Mai 2012 beginnt, verspricht hochklassiges Freiluft-Theater und beste Unterhaltung für die ganze Familie gleichermaßen.

Mit den Motiven aus "Die zertanzten Schuhe", "Das tapfere Schneiderlein" und "Die Schöne und das Tier" erfüllen die Märchenfestspiele auch in diesem Jahr den selbstgesetzten Anspruch, ihrem Publikum ausschließlich Uraufführungen im Amphitheater zu präsentieren. Wie der Intendant Dieter Gring sagt, stellt dies jedes Mal aufs Neue eine enorme Herausforderung für das gesamte Ensemble dar. "Das Wagnis, neben den bekannten Klassikern auch neue Märchenstoffe zu inszenieren, können wir jedoch nur eingehen, weil wir wissen, dass die Stadt mit Überzeugung hinter den Festspielen steht." Für drei Sonderaufführungen im Amphitheater und ein Gastspiel beim Bad Homburger Poesie- und Literaturfestival wird auch die erfolgreiche Inszenierung des "Froschkönigs" aus 2011 noch einmal ins Programm genommen.

In Hanau ist es nach dem Worten von Gring mit den Brüder Grimm Märchenfestspielen gelungen, quasi ein eigenes Genre zu schaffen, das über einfaches Märchentheater weit hinaus geht. "Die hier gezeigten Dramatisierungen setzen sich mit einem ganz besonderen Stoff auseinander, der die meisten Menschen von Kind auf begleitet hat. Dabei lassen wir uns alle gern von den vertrauten Bildern und ihren tieferen Wahrheiten einfangen."

Für den Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky sind die Brüder Grimm Märchenfestspiele nicht nur fester Bestandteil des Hanauer Kulturkalenders, sondern ein Angebot, das wesentlich zur Identitätsbildung der Stadt innerhalb der Rhein-Main-Region beiträgt. "Die Strahlkraft dieser Veranstaltungsreihe, die jährlich rund 70.000 Besucherinnen und Besucher zählt, trägt weit über die Stadtgrenzen hinaus und untermauert unsere Anstrengungen, uns erfolgreich als Kulturhochburg im Osten der Metropolregion zu etablieren." Der überragenden Bedeutung trägt die Stadt nach Kaminskys Worten auch dadurch Rechnung, indem sie trotz dringend notwendiger Konsolidierung des städtischen Haushalts den Zuschuss an die Festspiele in Höhe von 325.000 Euro bisher immer von Kürzungen ausgenommen hat.

Mit dem Musical "Die zertanzten Schuhe" werden am 18. Mai 2012 die Festspiele eröffnet. Das Buch und die Liedtexte stammen aus der Feder von Raphael Protiwensky, die Musik komponiert Frank Moesner. Regie führt wieder Marc Urquhart.

Bereits mehrfach im Programm der letzten Jahrzehnte zu finden, wird "Das tapfere Schneiderlein" im kommenden Jahr sicher die Herzen der kleinen Besucherinnen und Besucher erobern, denn seine Erlebnisse stehen im Mittelpunkt des Kinderstücks, das von Frank-Lorenz Engel geschrieben und inszeniert wird.

Als drittes Stück präsentieren die Märchenfestspiele "Die Schöne und das Tier", das die Motive des Grimm-Märchens "Das singende springende Löweneckerchen" aufgreift. Das Buch schreibt Intendant Dieter Gring, der in diesem Stück selbst eine Rolle übernimmt und deshalb auch auf die Regie verzichtet. Diese wird von Jean-Michel Fournereau übernommen.

Ergänzt wird der Spielplan, der am 15. Juli 2012 endet und mit 75 Märchen-Vorstellungen ähnlich umfangreich ist wie in der abgelaufenen Saison, durch die beliebte Veranstaltung "Tales and Music", zwei Aufführungen des Höchster Ballettzentrums, zwei Vorträgen des international bekannten Grimm-Forschers Professor Dr. Heinz Rölleke und das schon traditionell im Amphitheater stattfindende Sommerkonzert der Philippsruher Schlosskonzerte.

Der Vorverkauf, der über mehr als 9.000 Stellen bundesweit möglich ist, bietet eine hervorragende Gelegenheit, sich früh gute Plätze in der stimmungsvollen Open-Air-Spielstätte bei Schloss Philippsruhe zu sichern. Die Eintrittskarten sind in 2012 auch erstmals als sogenanntes Kombiticket erhältlich, das die kostenfreie Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im gesamten Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes umfasst.

Weitere Infos auch unter www.festspiele.hanau.de

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Quelle:
Pressemitteilung von Montag, 23. April 2012
Stadt Hanau
Pressestelle
Am Markt 14-18, 63450 Hanau
E-Mail: Pressestelle@hanau.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. April 2012