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TANZ/010: Residenz-Choreographinnen 2015/16 (K3 | Tanzplan Hamburg)


K3 - Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg
Pressemmitteilung vom 10. März 2015

Residenz-Choreographinnen 2015/16


Seit 2007 vergibt K3 - Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg auf Kampnagel jedes Jahr eine acht Monate umfassende Residenz an drei ChoreographInnen. Das Residenzprogramm dauert von August bis April und richtet sich an KünstlerInnen, die am Beginn ihrer beruflichen Karriere stehen und bereits erste eigene choreographische Arbeiten realisiert haben. Ziel ist es, auf Grundlage eines Arbeitsvorhabens Zeit und Raum für künstlerische Recherche und Forschung zu eröffnen, die zum Abschluss der Residenz in abendfüllenden Produktionen münden.

Für das Residenzprogramm 2015/16 wurden 211 Bewerbungen aus 52 Ländern eingereicht, aus denen Nora Elberfeld (Hamburg), Lea Moro (Schweiz | Berlin) und Giorgia Nardin (Italien) für die K3-Residenz in der Spielzeit 2015/16 ausgewählt wurden (Kurzbiographien siehe Seite 2).

Die drei Choreographinnen werden ab August 2015 am K3 arbeiten und im März 2016 ihre Projekte in Hamburg zur Uraufführung bringen. Im Lauf der Spielzeit werden sie in verschiedenen Formaten und eingebunden in andere Programmbereiche von K3 - wie dem Werkstattformat Probebühne Eins und der Gesprächsreihe Moving Heads - der Öffentlichkeit Einblick in ihre Arbeitsprozesse geben.

In der ersten Vorauswahlrunde wurde das K3-Team dieses Jahr von der Choreographin Antje Pfundtner, in der zweiten Vorauswahlrunde von den Dramaturginnen Elisabetta Bisaro (La Briqueterie/Frankreich) und Henrike Kollmar (Tanzhaus NRW) beraten.

Weitere Informationen zur Residenz sowie die digitale Form unserer Broschüre mit den ChoreographInnen, die zwischen 2007 und 2014 das K3-Residenzprogramm durchlaufen haben, finden Sie unter:
www.k3-hamburg.de


Kurzbiographien Residenz-ChoreographInnen 2015/16

Giorgia Nardin (Italien) studierte Performing Arts sowie Movement Studies an der Northern School of Contemporary Dance in Leeds (GB). Sie hat an zahlreichen EU-Projekten teilgenommen wie z.B. ChoreoRoam Europe, B Project, Performing Gender und Communicating Dance. Ihr Duett All dressed up with nowhere to go wurde für die Liste der Aerowaves 2015 "Priority Companies" ausgewählt.

Im Rahmen der K3-Residenz untersucht sie am Beispiel von Pornographie die Suche nach Lust und direkter körperlicher Befriedigung mit der ihr innewohnenden Tendenz der Selbstbezogenheit und Einsamkeit. Sie erforscht die zumeist vorhersehbare Struktur und die Wiederholungsmuster, die Pornographie zugrunde liegen und befragt, wie dadurch ein Eindruck von Lust und Befriedigung beim Betrachtenden hervorgerufen werden kann. Dabei geht es ihr nicht um eine Nachbildung von Pornographie, sondern vielmehr um in ihr liegende Muster, die Raum für Fragen und Assoziationen eröffnen.


Lea Moro (Schweiz | Berlin) studierte Physical Theatre am Scuola Teatro Dimitri in der Schweiz sowie den BA-Studiengang Tanz, Kontext, Choreographie am HZT Berlin. 2014 war sie DanceWeb Stipendiatin und ist von 2014 bis 2016 Teil des PAP Mentoring Programms. Ihr Solo Le Sacre du Printemps, a ballet for a single body tourte international. Sie kuratierte und organisierte das Acker Festival in Berlin und ist Teil des kuratorischen Teams am Schloss Bröllin.

Im Rahmen der K3-Residenz untersucht sie mit dem Rechercheprojekt The End of the Alphabet Musicals als Form, die ein großes Publikum durch Narration, Virtuosität und Illusion unterhalten möchten. Sie begegnet dieser strukturellen Formgröße mit einem Solo - einem einzelnen Körper auf Rollschuhen - und befragt so Möglichkeiten und Begrenzungen dieser großen Form durch die Einsamkeit und die Verwundbarkeit des Solos.


Nora Elberfeld (Hamburg) studierte Zeitgenössischen Tanz und Pädagogik an der Anton Bruckner Universität in Linz sowie Performance Studies (MA) an der Universität Hamburg. Neben ihrer Arbeit als Tänzerin und Choreographin unterrichtet sie zeitgenössischen Tanz, Improvisation und Komposition und initiierte Performance Projekte u.a. mit Gefangenen und Mädchen mit Essstörungen.

Ausgehend von ihrem Interesse an der Idee, dass Performer immer mehr wissen als das Publikum, beschäftigt sie sich im Rahmen der K3-Residenz mit diesem Ungleichgewicht als eine Art Verschwörung, die den performativen Künsten automatisch innewohnt. Welche Struktur entwickelt sich, wenn die einen mehr wissen als die anderen? Wann wird eine Verschwörung stärker als ihr Ursprung und unterwandert diese dadurch?

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Quelle:
Pressemitteilung vom 10. März 2015
K3 - Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg
Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH
Jarrestraße 20, 22303 Hamburg
Telefon: +49 (0)40 / 270 949 - 45
E-Mail: tanzplan@kampnagel.de
Internet: www.k3-hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. März 2015

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