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JAGDEN, QUALEN UND VERWURSTEN/008: Maritimes Schlachten - wunder Blick auf Walemetzeln ... (Ingolf Bossenz)


Streng limitiert

Ingolf Bossenz über Wallügen und Schlachtplattitüden

2. Dezember 2015


Schon das Wort ist eine Lüge. Denn es geht nicht ums Fangen, also aufspüren, festhalten, festsetzen etc., sondern ums Jagen, ums Töten - und zwar mit grausamsten Methoden wie dem Einsatz von Sprengstoffharpunen. Die Behauptung Japans, es betreibe den Walfang - zu dem die Flotte jetzt wieder auslief - zu wissenschaftlichen Zwecken, ist die zweite Lüge. Aber das alles ist seit Jahren bekannt, kein Internationaler Gerichtshof, keine »internationale Gemeinschaft« können das tolle Treiben stoppen.

Doch was sind schon die anvisierten 333 Zwergwale im Vergleich mit den Millionen Säugetieren, die alljährlich in den Schlachthöfen des christlichen Abendlandes massakriert werden - und wofür längst keine hehren Begründungen mehr gesucht werden. Wenigstens wird die Zuwanderung aus muslimisch geprägten Ländern wohl hierzulande dazu beitragen, dass die Zahl der getöteten Schweine, deren Intelligenz denen von Walen nicht nachsteht, sinkt. Was andererseits den rituell ohne Betäubung zu Tode gebrachten Schafen und Rindern wenig nützt. Dafür aber den Gerichten, die sich dann mit dem programmierten Streit um Ausnahmegenehmigungen vom Tierschutzgesetz befassen dürfen.

Immerhin schaffen es die Wale noch in die Nachrichten. Aber, wie es die Werbung gern verheißt, streng limitiert und nur für kurze Zeit.

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Quelle:
Ingolf Bossenz, Dezember 2015
Der Schattenblick veröffentlicht diesen Artikel mit der freundlichen
Genehmigung des Autors.
Erstveröffentlicht in Neues Deutschland vom 02.12.2015
http://www.neues-deutschland.de/artikel/993150.streng-limitiert.html


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2015

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