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GEFAHR/059: Erhöhte Unfallgefahr durch Wildwechsel im Herbst (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 13. Oktober 2008

Deutscher Tierschutzbund appelliert an Autofahrer umsichtig zu fahren

Erhöhte Unfallgefahr durch Wildwechsel im Herbst


Das Risiko von Wildunfällen ist vor allem jetzt im Herbst erhöht, warnt der Deutsche Tierschutzbund in Bonn. Besonders während der Morgen- und Abenddämmerung verschlechtern Regen und Nebel häufig die Sicht für die Autofahrer. Witterungsbedingt kommt es dann vermehrt zu Wildunfällen. Neben Rehen, Schwarz- und Rotwild, sterben auch unzählige Katzen, Igel, Marder sowie Greif- und Singvögel. Um Zusammenstöße von Mensch und Tier zu vermeiden, seien vor allem vorsichtige Fahrweise und angepasste Geschwindigkeit notwendig.

Wildunfälle sind ein gravierendes Tierschutzproblem, da jedes Jahr Tausende von Tieren dem Straßenverkehr zum Opfer fallen. So wurden zwischen April 2006 und März 2007 mehr als 200.000 Rehe und 16.000 Wildschweine getötet. Allein die Anzahl überfahrener Igel dürfte in die Hunderttausende gehen, so der Deutsche Tierschutzbund in Bonn.

Der Autofahrer habe es in der Hand, durch rücksichtsvolles Fahrverhalten diese erschreckende Zahl von Tieropfern zu reduzieren, mahnen die Tierschützer. Gerade zur Herbstzeit und grundsätzlich in Wildwechselzonen sollte die Geschwindigkeit reduziert und ein ausreichender Sicherheitsabstand zum nächsten Fahrzeug eingehalten werden, damit die Verkehrsteilnehmer die Möglichkeit haben, rechtzeitig zu bremsen. Um einen Zusammenprall zu verhindern und dem Tier die Möglichkeit zur Flucht zu geben, sollte der Fahrer bremsen, hupen und das Licht abblenden.

Leider übersehen oder ignorieren Autofahrer häufig die vor allem an Gefahrenstellen wie Wald- und Feldzonen oder Gegenden mit hoher Wilddichte installierten Warnschilder und fahren viel zu schnell. Zu vermehrtem Wildwechsel kommt es immer, wenn sich die Wildtiere in den Herbstmonaten auf ihrer Nahrungssuche aufgrund von abgegrasten Flächen neue Futterplätze suchen müssen. Dann gilt besondere Wachsamkeit, denn in dieser Zeit passieren statistisch gesehen doppelt so viele Wildunfälle wie im Rest des Jahres. Zudem sollte immer mit mehreren Tieren hintereinander gerechnet werden.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 13. Oktober 2008
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Oktober 2008