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GEFAHR/065: Vorsicht beim Mähen von Wiesen und Weiden! (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 14. Juni 2010

Vorsicht beim Mähen von Wiesen und Weiden!

Gefahren für Wildtiere durch geeignete Maßnahmen minimieren


Jedes Jahr sterben zahlreiche Wildtiere auf grausame Art und Weise. In den Messern landwirtschaftlicher Mähwerke werden sie regelrecht zerstückelt. Jetzt Mitte Juni sind besonders neugeborene Rehkitze gefährdet, da sie von den Ricken ins hohe Gras abgesetzt werden. Dort suchen sie die Jungtiere in den ersten Wochen nur kurz auf, um sie mit Nahrung zu versorgen. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert an die Landwirte, durch umsichtiges Verhalten sicherzustellen, dass der grausame Tod von Jungtieren auf der Weide vermieden wird.

Für viele Wildtiere wie Rehe, Feldhasen und Bodenbrüter dienen Felder und Wiesen als Unterschlupf. Doch angesichts der immer früheren und intensiveren Mahd (Mähen) von Grünlandflächen und des Einsatzes von zum Teil sehr schnellen großen Landmaschinen sind die Tiere einer immensen Gefahr ausgesetzt. Tausenden von jungen Wildtieren werden durch die scharfen Klingen der Maschinen schwere Verletzungen zugefügt. Diese enden oftmals tödlich.

Der Verband appelliert daher an alle Landwirte, deren Landmaschinen noch nicht über entsprechende Sensoren zum Aufspüren von Wildtieren verfügen, vor dem Mähen die Felder gründlich zu begutachten und sicherzustellen, dass sich dort keine Tiere mehr aufhalten. Nester von Bodenbrütern können bei einer Begehung durch Förster oder Vogelkundler ausfindig gemacht und markiert werden. Auch die Wahl der Mähtechnik und die Schnitthöhe sind wichtige Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt. Zudem ist es ratsam, Wiesen und Weiden immer von innen nach außen zu mähen, um Fluchtmöglichkeiten zu bieten. Am Tag vor dem Mähen können die Tiere durch Stangen mit flatternden Tüchern oder auch Blinklampen gewarnt werden. Die Muttertiere nehmen die Störung wahr und verlassen mit ihren Jungen das Feld. Vor dem Mähen können Tiere auch durch akustische Signale von den entsprechenden Wiesen vertrieben werden. Dazu eignen sich zum Beispiel Flatterbänder, die bei Wind entsprechende Geräusche machen. Im Handel sind darüber hinaus Schutzvorrichtungen für die Maschinen erhältlich, die zusätzlich helfen können, die Tiere vor einem qualvollen Tod zu bewahren.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 14. Juni 2010
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juni 2010