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GEFAHR/067: An den Hundstagen die Hunde nicht vergessen (Stadt Bonn)


Stadt Bonn - Pressemitteilung von Mittwoch, 29. Juni 2010

An den Hundstagen die Hunde nicht vergessen

Hunde nicht im Auto lassen - Gelegenheit zur Abkühlung schaffen


ib - "Hohe Temperaturen sind auch für Hunde ein erheblicher Stress, da die Tiere extrem hitzeempfindlich sind" . Darauf weist Dr. Ruth Koll, Veterinärin im Amt für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale Agenda hin.

Hunde besitzen nur wenige Schweißdrüsen. Sie können nur durch Hecheln, dass heißt durch Erzeugung von Verdunstungskälte, ihre Wärme abgeben.Die Wasserverdunstung kann dadurch nur solange ausgeführt werden, wie die Temperatur und die Sättigung der Außenluft mit Wasserdampf niedriger sind als die Körpertemperatur und die Feuchtigkeit des Atems. Schafft der Hund die Wärmeabfuhr nicht durch Hecheln allein, muss er sich zusätzlich durch Liegen auf kalten Flächen, Anfeuchten des Felles durch Belecken oder auch mit einem Wasserbad Kühlung verschaffen. Die Hundehalterinnen und -halter müssen darauf achten, dass ihre vierbeinigen Mitbewohner diese Gelegenheit haben.

Besonders kritisch wird der Aufenthalt im Auto. "Lassen Sie ihren Hund niemals alleine im Auto zurück", so Dr. Koll. Schon eine viertel Stunde kann entscheidend sein. Das Öffnen von Schiebedächern oder das Offenlassen eines Fensterspaltes reichen nicht aus, die Wärmentwicklung im Auto zu verhindern. Wird das Auto im Schatten geparkt, muss bedacht werden, dass die Sonne wandert und der Schattenplatz schnell zum Sonnenplatz werden kann. Die Temperatur innerhalb des Autos steigt durch die Sonneneinstrahlung schnell auf 28°C bis 30°C und mehr an.

Wenn dann noch die Luft im Wagen keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann, ist dem Hund jede Möglichkeit des Temperaturausgleichs genommen. Steigt die Körpertemperatur über 39,2°C, wird das Tier unruhig, lässt die Zunge bei gestrecktem Hals weit raushängen und das Hecheln fällt schwer und unterbleibt ganz. Hinzu kommt ein Flüssigkeitsmangel, der zur Eindickung des Blutes führt. Über 40°C pumpt der Organismus Blut vom Körperinneren in die äußeren Körperteile, um das Blut abzukühlen.

In schweren Fällen werden als Folge lebenswichtige Organe nicht mehr mit Blut versorgt und der Hund fällt in einen Schockzustand, bei fehlender Hilfe tritt der Tod ein. Besonders gefährdet sind ältere, trächtige oder übergewichtige Tiere.

Die Reaktion des Hundes besteht normalerweise darin, dass er versucht, der Situation zu entkommen. Da er nicht aus dem Auto entweichen kann, entwickelt sich bei ihm eine schwere psychische Leidenssituation. Dr. Koll: "Sie können dies vielleicht mit der Panik des Menschen in lebensbedrohenden Situationen vergleichen. Wer diese Situation bei einem Hund - oder auch bei einem anderen Tier - herbeiführt, verstößt gegen das Tierschutzgesetz."


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Quelle:
Pressemitteilung von Dienstag, 29. Juni 2010
Stadt Bonn
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juli 2010