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TIERHALTUNG/527: Gegen Massentierhaltung! (PROVIEH)


PROVIEH MAGAZIN, Ausgabe 04/2010
Magazin des Vereins gegen tierquälerische Massentierhaltung e.V.

Gegen Massentierhaltung!
Wissenschaftler fordern Richtungswechsel

Von Stefan Johnigk


Die Niederlande haben ein Problem mit der Massentierhaltung. Das wurde auch an den niederländischen Hochschulen erkannt. Mitte des Jahres 2010 schlossen sich in dem kleinen Land Hunderte von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen einem öffentlichen Aufruf an und forderten einen Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft. Sie wollen weg von der intensiv betriebenen industriellen Tierproduktion. Wirtschaft und Technik müssten bei der Viehhaltung im Dienste des Tierwohls, des Menschen und der Gesellschaft stehen. Das sei die Perspektive für wirkliche Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft.

Dass auch Deutschland ein Problem mit der Massentierhaltung hat, rückt immer stärker in den Blickpunkt der Medien. Angeregt von dem Appell aus dem Nachbarland wenden sich nun auch Wissenschaftlerinnen und Hochschullehrer in der Bundesrepublik öffentlich gegen die industrielle Intensivtierhaltung und ihren zügellosen Ausbau. Gemeinsam fordern sie die Umstellung zu einer sozial und ökologisch verträglichen, tiergerechten Landwirtschaft. In ihrem Begründungsschreiben bekräftigen sie die Positionen des Netzwerkes "Bauernhöfe statt Agrarfabriken":

- Vielfalt, Gerechtigkeit und Arbeitsplätze in ländlichen Regionen - Privilegien für industrielle Tierhaltung abschaffen;

- Klima- und Tierschutz wirksam verbessern;

- Kennzeichnung der Haltungsform auf tierischen Lebensmitteln;

- Agrarsubventionen nur für höhere Standards im Tier- und Umweltschutz;

- Überproduktion abbauen, Exportsubventionen streichen.

Die Verantwortung für einen Richtungswechsel in der landwirtschaftlichen Tierhaltung darf nicht länger auf den Schultern der Verbraucher abgeladen werden. "Wo Gemeingüter in Gefahr sind, bedarf es politischer Regelung.", so die Initiatoren der Aktion, zu denen auch Prof. Sievert Lorenzen zählt, der Mitbegründer des Netzwerkes "Bauernhöfe statt Agrarfabriken" und Vorsitzende von PROVIEH. Nicht nur Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer, sondern alle verantwortungsbewussten Menschen sind zur Unterzeichnung des Appells eingeladen.


Zur Unterschriftenaktion und zum Wortlaut des Appells:
www.gegen-massentierhaltung.de


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Quelle:
PROVIEH MAGAZIN, Ausgabe 04/2010, S. 37
Herausgeber: PROVIEH - Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung
e.V.
Küterstraße 7-9, 24103 Kiel
Tel.: 0431/2 48 28-0, Fax: 0431/2 48 28-29
E-Mail: info@provieh.de
Internet: www.provieh.de

PROVIEH erscheint viermal jährlich.


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Mai 2011