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JAGD/116: Hubertustag - Reform des Bundesjagdgesetzes erneut gefordert (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 29. Oktober 2009

Zum Hubertustag fordert der Deutsche Tierschutzbund erneut die Reform des Bundesjagdgesetzes


Anlässlich des Hubertustages am 3. November, bei dem Jägerinnen und Jäger sowie Kirchen alljährlich dem Schutzpatron der Jäger - Hubertus - danken und gedenken, fordert der Deutsche Tierschutzbund Bund und Länder erneut dazu auf, das Bundesjagdgesetz endlich an die Belange des Tier- und Naturschutzes und neue gesellschaftsethische Ansprüche anzupassen. "Immer noch werden jedes Jahr mehrere hunderttausend Katzen und mehrere tausend Hunde erschossen, als seien sie Freiwild", so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Der Verband kritisiert zudem, dass die neue Bundesregierung im Koalitionsvertrag eine tierschutzverträgliche Novellierung des Bundesjagdgesetzes weiter aufschiebt.

"Eine konsequente und zügige Weiterführung der Jagdrechtnovellierung ist längst überfällig. Mit einer Neugestaltung des Jagdrechts würde auch dem seit 2002 im Grundgesetz verankerten Staatsziel Tierschutz Rechnung getragen", erläutert Wolfgang Apel. Die neue Bundesregierung verpasst hier die Chance, direkt zu Beginn ihrer Amtszeit ein Zeichen zu setzen, indem sie das veraltete Jagdrecht endlich an die berechtigten Belange des Tier- und Naturschutzes anpasst. Die Diskussion des Themas Jagd zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen muss weitergehen", so Apel abschließend.

Seit der Verfassungsreform aus dem Jahr 2002, die den Tierschutz als Staatsziel festschreibt, steht nach wie vor aus, das veraltete Bundesjagdgesetz aus dem Jahr 1976 als Rahmengesetz an die heutigen Erfordernisse anzupassen. Den Aspekten von Ökologie, Nachhaltigkeit und tierschutzgerechtem Wildtiermanagement muss Rechnung getragen werden. Einzelne Jagdpraktiken, z.B. die Jagdhundeausbildung an lebenden Enten oder tierschutzwidrige Jagdmethoden wie die Fallenjagd und die Verwendung von Bleischrot, müssen verboten werden, fordert Europas größte Tierschutzorganisation.

Das am St. Hubertustag begangene Ritual der Segnung der Jäger - und bisweilen ihrer Opfer, der "Wildbretstrecke" - ist zudem auch eine Verfälschung der historischen Überlieferung. Der heilig gesprochene Hubertus hat der Jagd abgeschworen und sein Leben stattdessen der Kirche, dem Glaube an Gott und dem Schutz der Tiere gewidmet.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 29. Oktober 2009
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Oktober 2009