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MELDUNG/001: Verzicht auf Ferkelkastration - wann? (aid)


aid-PresseInfo Nr. 48/09 vom 25. November 2009

Verzicht auf Ferkelkastration - wann?

Experten erwarten keine schnellen Lösungen


(aid) - Auf die Ferkelkastration wird EU-weit nach Ansicht von Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft erst mittelfristig verzichtet werden können. Das ergab eine Umfrage während der Konferenz "Improving the quality of pork für the consumer", die von GIQS - Grenzüberschreitende integrierte Qualitätssicherung e. V. und dem FoodNetCenter der Universität Bonn durchgeführt wurde. Von 220 Experten aus 23 Ländern nahmen 120 Teilnehmer an der Befragung teil. Immerhin 53 Prozent sind der Ansicht, dass noch vor 2019 ein EU-weiter Verzicht auf die Ferkelkastration möglich ist und die Ebermast etabliert werden könne. 35 Prozent der Experten halten eine Systemumstellung erst langfristig bzw. überhaupt nicht für realisierbar. Nur ein kleiner Teil der Befragten rechnet mit einer kurzfristigen Lösung. Elf Prozent der Experten aus der internationalen Fleischbranche gehen davon aus, dass nie auf die Ferkelkastration verzichtet werden wird. Als besonders wichtig für die mit der Ebermast verbundenen Probleme sehen die Befragten die Entwicklung von Technologien zum Aufspüren von Geruchsabweichungen. Großes Gewicht messen die Befragten der Aussage zu, allein der Verdacht, das Fleisch könne riechen, könne zu einem Einbruch der Schweinefleischnachfrage führen. Ebermast habe nur dann eine Chance, wenn sie auf allen Stufen der Wertschöpfungskette akzeptiert werde. 44 Prozent der Befragten sind persönlich der Ansicht, dass die Ferkelkastration in der jetzigen Form abgeschafft werden solle. 36 Prozent befürworten eine Kastration unter Gabe von schmerzstillenden Mitteln und 18 Prozent befürworten die Beibehaltung der Ferkelkastration vor dem siebten Lebenstag ohne Betäubung oder Schmerzlinderung.

aid, Renate Kessen


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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 48/09 vom 25. November 2009
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. November 2009