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MELDUNG/045: Einreiten ist Stress für junge Pferde - Studie plädiert für Rücksichtnahme (aid)


aid-PresseInfo Nr. 40/10 vom 6. Oktober 2010

Einreiten ist Stress für junge Pferde

Studie plädiert für Rücksichtnahme


(aid) - Was echte Pferdeausbilder schon immer wussten ist erstmals wissenschaftlich belegt: Bei den ersten Trainingseinheiten eines uneingerittenen Pferdes mit Reitergewicht sind die Vierbeiner körperlich gestresst. Das zeigt eine Studie, die an der Veterinärmedizinischen Universität Wien und am Graf-Lehndorff-Institut für Pferdewissenschaften in Neustadt/Dosse durchgeführt wurde.

Die untersuchten Dreijährigen reagierten mit einem deutlich erhöhten Cortisolpegel im Speichel und veränderten Herzschlägen, sobald das erste Mal ein Reiter aufsaß. Möglicherweise interpretiert das Fluchttier Pferd das erste Aufsteigen als Angriff eines Raubtieres, so die Erklärung der Wissenschaftler.

Allerdings bauten sich die körperlichen Stresssymptome im Verlauf der Trainingseinheiten ebenso deutlich wieder ab. Die Pferde gewöhnten sich rasch daran, geritten zu werden. Das Stressniveau sank darüber hinaus mit der Anzahl ihrer Ausbildungsstunden - vorausgesetzt, dass diese fachlich korrekt durchgeführt wurden.

Daher warnen die Wissenschaftler vor mangelnder Sorgfalt oder falschem Umgang mit jungen, uneingerittenen Pferden. Schlechte Erfahrungen in dieser sensiblen Lernphase des Tieres könnten einen langfristigen Schaden in der Beziehung zwischen Pferd und Reiter anrichten.

Dagmar Barkmann, www.aid.de

Weitere Informationen über qualifizierte Ausbilder gibt es bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung:
www.pferd-aktuell.de/Service/Pferdebranchenbuch/FN-Mitglieder-und-Partner/Mitgliedsverbaende/-.1396/Mitgliedsverbaende.htm


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Quelle:
aid-PresseInfo Nr. 40/10 vom 6. Oktober 2010
Herausgeber: aid infodienst
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53123 Bonn
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E-Mail: aid@aid.de
Internet: www.aid.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Oktober 2010