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MELDUNG/113: Vorerst Entwarnung aus Rumänien - Töten von Straßenhunden bleibt illegal (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 13. Januar 2012

Vorerst Entwarnung aus Rumänien: Töten von Straßenhunden bleibt illegal


Das rumänische Verfassungsgericht hat eine Gesetzesänderung abgelehnt, die das Töten von Straßenhunden erlaubt hätte. Bereits direkt nach Bekanntwerden der Pläne im letzten Jahr hatte der Deutsche Tierschutzbund beim rumänischen Botschafter protestiert und Alternativen aufgezeigt. Für den Verband ist die jüngste politische Entwicklung ein wichtiges Signal, um weiter für tierschutzgerechte Maßnahmen in der Straßenhunde-Problematik zu werben. Hierzu gehören die Registrierung der Tiere, die Tollwutimpfung sowie an erster Stelle die Kastration.

Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, kommentiert: "Wir haben protestiert und das Gericht hat uns Recht gegeben. Jetzt ist es wichtig, dass der Tötungsstopp streng überwacht wird. Wir kämpfen weiter für das Wohl der Straßentiere."

Ein Beispielprojekt, wie mit dem Leitsatz "Hilfe zur Selbsthilfe" das Leid der Straßenhunde vermindert werden kann, ist das Tierschutz- und Kastrationszentrum des Deutschen Tierschutzbundes in Odessa in der Ukraine. Die Grundidee folgt dem Ziel, den Teufelskreis im Leben der Straßentiere zu durchbrechen: Wie in Rumänien wurden dort die Tiere eingefangen und zu Tausenden getötet oder in riesigen Tierlagern verwahrt. In ihren Revieren hinterließen die Tiere eine Lücke, die schnell durch nachkommende Hunde besetzt wurde. Das Problem war nicht gelöst, stattdessen vermehrten sich die Hunde ständig und ersetzten die eingefangenen Rudelgenossen. Deshalb setzt das Projekt die wissenschaftlich belegte Strategie "Fangen, Kastrieren, Freilassen" dagegen und ruft auch die Bevölkerung auf, ihre eigenen Tiere kastrieren zu lassen.


EU-Parlament für tierschutzkonforme Maßnahmen

Im Herbst 2011 hatte die Mehrheit der Abgeordneten des Europäischen Parlaments einer Erklärung zur tierschutzkonformen Kontrolle der Hundepopulation in der Europäischen Union zugestimmt. Mit dieser werden EU-Kommission und die Mitgliederstaaten aufgefordert, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Anlass für diese Initiative ist die große Anzahl von Straßenhunden in vielen südlichen und östlichen Ländern Europas. Oft versuchen die Behörden diese mit nicht tierschutzkonformen Maßahmen zu reduzieren. "Wenn diese Überpopulation und das damit verbundene Elend der Straßenhunde dauerhaft vermindert werden soll, sind Konzepte - wie sie der Deutsche Tierschutzbund bereits seit vielen Jahren in Odessa verwirklicht - auch in Rumänien und anderen Ländern notwendig, denen die schriftliche Erklärung zur Kontrolle und Gesunderhaltung der Hundepopulation in der Europäischen Union Rechnung trägt", so Thomas Schröder abschließend.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 13. Januar 2012
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Januar 2012