Schattenblick → INFOPOOL → TIERE → TIERSCHUTZ


MELDUNG/367: Duhner Wattrennen - Siegen auf Kosten der Tiere (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 19. Juli 2018

Duhner Wattrennen - Siegen auf Kosten der Tiere


Anlässlich des Duhner Wattrennens, das am 22. Juli auf dem Watt vor Cuxhaven stattfindet, macht der Deutsche Tierschutzbund auf bestehende Probleme im Pferdesport aufmerksam. So kommen bei Rennen immer wieder tierschutzwidrige Methoden zum Einsatz.

"Es ist zwar positiv, dass Amtsveterinäre in diesem Jahr verstärkt die Einhaltung des Tierschutzes beim Duhner Wattrennen überwachen wollen. Dennoch: Wer genau hinsieht, muss erkennen, dass die Grenzen zwischen Sport und Tierquälerei inmitten dieses und ähnlicher Events verschwimmen", sagt Dr. Esther Müller, Fachreferentin für Pferde beim Deutschen Tierschutzbund.

Das Duhner Wattrennen, das immer zahlreiche Touristen als Höhepunkt ihres Besuches an der Nordsee anlockt, war schon mehrmals wegen Tierquälerei und verbotenen Hilfsmitteln in die Kritik geraten. Unter anderem kamen Zungenbänder, mit denen die Pferdezungen am Unterkiefer festgebunden werden, zum Einsatz - ebenso wie Ohrstöpsel, die die Ohren der Pferde verschließen und kurz vor Ziel gezogen werden, um als akustische Peitsche zu dienen. Beides bereitet den Tieren starkes Unbehagen und versetzt sie sogar in Angst, was sich nicht mit einem tiergerechten Umgang vereinbaren lässt - die Tiere müssen für den Erfolg leiden.

Peitschenhiebe sollen Pferde anspornen

Für Tierleid sorgen bei Galopprennen auch Peitschenhiebe, die die Pferde zu mehr Leistung antreiben sollen. Die Regelwerke geben eigentlich eine klare Begrenzung auf einen fünfmaligen Einsatz der Peitsche vor - aus Tierschutzsicht schon zu viel. Dennoch werden sogar diese Vorgaben bei den Rennen oftmals nicht eingehalten, um auch noch das Äußerste aus den Tieren herauszuholen. Im Jahr 2017 wurden in 37 Fällen Strafen wegen übertriebenem Peitscheneinsatz verhängt sowie sieben Strafen wegen Einsatzes der Peitsche in falscher Weise. "Der Sieg scheint meist wichtiger als das Wohlbefinden des Pferdes. Daran können auch die zu milden Strafen offensichtlich nichts ändern", so Müller.

Der Deutsche Tierschutzbund nimmt derzeit verschiedene Pferderennen zum Anlass, um sowohl über klassische Öffentlichkeitsarbeit als auch in den sozialen Medien gezielt über die Auswirkungen, tierschutzwidrige Praktiken und den Umgang mit den Tieren aufzuklären.

*

Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 19. Juli 2018
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
In der Raste 10, D-53129 Bonn
Telefon: +49-(0)228-6049624, Fax: +49-(0)228-6049641
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juli 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang