Schattenblick →INFOPOOL →TIERE → TIERSCHUTZ

POLITIK/516: Bundesrat entscheidet über Masthühner-Haltung (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 9. Juni 2009

Bundesrat entscheidet über Masthühner-Haltung

Menschen für Tierrechte fordern, Empfehlung des Agrarausschusses nicht zuzustimmen


Am kommenden Freitag, den 12. Juni, entscheidet der Bundesrat über Haltungsvorschriften für sogenannte Masthühner. Nach der vorliegenden Beschlussempfehlung des federführenden Agrarausschusses des Bundesrates würden die jetzt schon katastrophalen Bedingungen mit jährlich Millionen toten Tieren schon während der Mast noch verschärft werden. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte fordert daher die Mitglieder des Bundesrates auf, der Beschlussempfehlung nicht zuzustimmen.

Derzeit ist bei Masthühnern eine Besatzdichte von 35 Kilogramm pro Quadratmeter üblich. Das entspricht bis zu 25 Hühnern am Mastende. Künftig soll eine Besatzdichte bis 39 Kilogramm pro Quadratmeter zulässig sein.

"Schon jetzt leiden die Masthühner in Deutschland unter der drangvollen Enge, die zu Aggressionen und Verhaltensstörungen führt und das Krankheitsrisiko deutlich erhöht. Etwa 12 Millionen Tiere sterben jedes Jahr schon während der Mast. Wenn der Bundesrat dem vorliegenden Entwurf für die Masthühnerhaltung zustimmt, wird dies alles noch viel schlimmer", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.

Die Haltungsvorschriften seien keinesfalls akzeptabel, verstießen gegen das Tierschutzgesetz und missachteten das Staatsziel Tierschutz des Grundgesetzes sowie den Mehrheitswillen der Bundesbürger. 79 Prozent der Deutschen wollen nach einer aktuellen Umfrage des Allensbach-Instituts eine artgerechte Tierhaltung in der Landwirtschaft.Es sei die Pflicht der Politiker, den ethischen Tierschutz zu beachten und umzusetzen und sich nicht der Geflügelindustrie zu beugen.

Im Juni 2007 hat die EU eine Richtlinie zur Haltung von Masthühnern beschlossen, die jetzt mit der Bundesratsentscheidung in nationales Recht umgesetzt werden soll. Bislang gibt es in Deutschland keine verbindlichen Vorschriften.

Institut für Demoskopie Allensbach, Erhebung Nov./Dez. 2008


Informationen im Internet unter:
http://www.masthuehner.de


*


Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


*


Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 9. Juni 2009
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05207/92 92 63
E-Mail: info@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juni 2009