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TIERVERSUCH/412: Europäische Bevölkerung votiert für besseren Schutz von Versuchstieren (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 13. März 2009

Europäische Bevölkerung votiert für besseren Schutz von Versuchstieren


Die Öffentlichkeit in der Europäischen Union befürwortet weitgehende Verbote von Tierversuchen. Das belegt eine aktuelle internationale Meinungsumfrage anlässlich der Beratungen im Europäischen Parlament über die Neuregelung von Tierversuchen in der EU. Der Deutsche Tierschutzbund fordert die Abgeordneten des Europäischen Parlaments auf, den Willen der Bevölkerung umzusetzen.

Die aktuelle Befragung wurde von dem anerkannten britischen Meinungsforschungsinstitut YouGov in mehreren Ländern der EU durchgeführt. Sie belegt, dass die Meinung der Öffentlichkeit nicht mit gegenwärtig vorliegenden Gesetzesvorschlägen über die Regelung von Tierversuchen übereinstimmt. Diese Regelungen würden Forschern weiterhin erlauben, an Affen, Katzen, Hunden und anderen Tieren zu fast jedem beliebigen Zweck zu experimentieren und sie dabei schweren und lang anhaltenden Qualen zu unterwerfen. Das Genehmigungsverfahren für Tierversuche bliebe undurchschaubar und die Forscher müssten für den überwiegenden Teil der Tierversuche nicht einmal die Genehmigung der Behörden einholen, so der Deutsche Tierschutzbund. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen hingegen, dass nach Meinung der Bürger alle Tierexperimente verboten werden sollten, die:

Primaten Leiden oder Schmerzen zufügen (81 Prozent der Befragten)
sich nicht auf ernste oder lebensbedrohliche Krankheiten beim Menschen beziehen (79 Prozent der Befragten)
Tieren ernste Leiden oder Schmerzen zufügen, unabhängig von der Tierart (84 Prozent der Befragten)

Ferner sollten alle Informationen über Tierversuche öffentlich zugänglich sein (80 Prozent der Befragten).

Der Deutsche Tierschutzbund hat die deutschen Abgeordneten der verschiedenen zuständigen Ausschüsse des Europäischen Parlaments aufgefordert, sich für einen erheblich verbesserten Tierschutz im Tierversuchsbereich einzusetzen. Dabei wurde vor allem ein Stopp der Versuche an Affen und ein strenges, transparentes Genehmigungsverfahren gefordert. Außerdem soll nach Dafürhalten der Tierschützer die tierversuchsfreie Forschung erheblich stärker gefördert werden.

"Diese Umfrage bestätigt, dass die große Mehrheit der Bevölkerung hinter unseren Forderungen steht", stellt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, fest. "Unsere Abgeordneten sollten wissen, dass das millionenfache Leid der Versuchstiere nicht mehr hingenommen werden kann. Europa hat jetzt die Gelegenheit, sich von grausamen und veralteten Forschungsmethoden abzuwenden und einer humanen, zukunftsweisenden Wissenschaft den Weg zu bereiten."

Alle genannten Zahlen sind von YouGov Plc. 7.139 Erwachsene wurden vom 24. Februar bis zum 4. März 2009 online befragt. Die Zahlen sind repräsentativ für die Bevölkerungszahlen der betreffenden Länder. Die Umfrage wurde in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweden, und der Tschechischen Republik durchgeführt.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 13. März 2009
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2009