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AKTION/124: Stunde der Gartenvögel 9.-12.5. - Die Blaumeise, blauer Farbklecks unterwegs (NABU NI)


NABU Landesverband Niedersachsen - Hannover, 22. April 2013

NABU Niedersachsen-Naturtipp / 'Stunde der Gartenvögel'

Die Blaumeise - Blauer Farbklecks unterwegs
Wieder auf Platz 4 bei der 'Die Stunde der Gartenvögel' ?



Hannover - Die farbenprächtige leichtgewichtige Blaumeise, die kaum mehr als 10 Gramm auf die Waage bringt, verzaubert durch ihre Buntheit, die von leuchtenblau über knallgelb und grasgrün reicht, so manchen Hausgarten und Parklandschaft. Nachbarin Meise besticht jedoch nicht nur durch ihre farbige Erscheinung, sondern auch durch Keckheit und waghalsige Manöver: nicht selten baumelt sie kopfüber an hauchdünnen Ästchen, um an feine Leckereien zu gelangen oder stürzt sich in halsbrecherischer 'Rüttelflug'-Manier auf ihre Beute, erklärt der Naturschutzbund NABU Niedersachsen in seinem Naturtipp.

Auch Blaumeisen sind bei der diesjährigen 'Die Stunde der Gartenvögel' gut zu beobachten. Alle Naturfreunde sollen vom 9. Mai bis 12. Mai alle Vögel notieren, die sie beim Blick in den Garten oder Kleingarten, vom Balkon oder der Terrasse aus beobachten können. Amsel, Drossel, Fink und Star und die Blaumeise sowie weitere - ganz gleich, welcher Art sie angehören. Ein NABU Faltblatt gibt dabei Hilfestellung und enthält auch einen Meldebogen.

Blaumeisen sind kluge und geschickte Tiere. Bekannt geworden sind in dieser Hinsicht die britischen Blau- und Kohlmeisen, die gelernt haben, Löcher in die Stannioldeckel der Milchflachen zu picken, die frühmorgens vor den Türen der noch schlafenden Städter abgestellt wurden. Gewitzte Hamburger Meisen standen dieser Intelligenzleistung um nichts nach: in den 30er Jahren öffneten sie 57 von 300 Flaschen einer Schulmilch-Lieferung, um an den köstlichen Rahm zu gelangen. Manche Meisen fressen sogar Pommes frites, Wurst- und Käsereste oder suchen wie die Spatzen nach Brot- und Kuchenkrümeln.

Städte sind zumeist dichter von Blaumeisen besiedelt als ländliche Regionen. Naturnah gestaltete Gärten und Parks sind kleine Oasen für die ehemaligen Laub- und Mischwaldbewohner. Hier finden die gefiederten Sänger, neben vielen anderen Vögeln wie Zaunkönig, Dompfaff oder Rotkehlchen, Lebensbedingungen vor, die den Verhältnissen ihrer ursprünglichen Lebensräume ähneln. Die höhlenbrütende Blaumeise bevorzugt Baumhöhlen als Nistplätze. Als Alternative nehmen Stadtmeisen gerne auch Nistkästen und andere künstliche Höhlen als Wohnraum an: Mauerlöcher, Ofenrohre, Dachziegelhöhlen, aber auch Hausbriefkästen und Gießkannen beherbergten schon so manche Blaumeisenfamilie als ungewöhnlichen Gast. Wer gerne eine Blaumeise als Nachbar begrüßen möchte, sollte einen Nistkasten aufhängen, dessen Flugloch einen Durchmesser von nur etwa 26 bis 27 Millimeter aufweist, da Kohlmeisen und anderen größeren Vögeln dieses Loch zu klein ist. Blaumeisen werden den Nistkasten, der übrigens auch gut mit Kindern selbst gebaut werden kann, gerne annehmen und mit spannenden Naturerfahrungen belohnen, betonte der NABU Niedersachsen.

Die Speisekarte der blauen Sängerin ist umfangreich gestaltet - von saftigen Raupen, Insekteneiern, Spinnen und Schmetterlingslarven über Blattläuse, im Herbst und Winter auch Sämereien und Beeren, steht bei ihr Vielfalt auf der Tagesordnung. Auch an Hausmauern und auf Dächern findet sie begehrte Kerbtiere. In seltenen Fällen stochert sie sogar mit Kiefernadeln oder auch dünnen Zweigstücken nach Insekteneiern und - larven.

Im Rahmen seiner Aktion 'Die Stunde der Gartenvögel' hat der NABU ein Informationspaket zusammengestellt. Darin enthalten ist ein Vogelführer, der einen genauen Überblick der gefiederten Luftakrobaten gibt und mit praktischen Tipps und Portraits gefüllt ist. Das Info-Paket ist erhältlich gegen Einsendung eines 5-Euro-Scheins in der NABU-Landesgeschäftsstelle, Alleestraße 36, 30167 Hannover.

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Quelle:
Pressemitteilung, 22.04.2013
Naturschutz aktuell - NABU Pressedienst
Herausgeber: NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover
Redaktion: Ulrich Thüre (ViSdP), NABU Pressesprecher
Telefon: 05 11 / 9 11 05 - 27, Fax: 05 11 / 9 11 05 - 40
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Internet: www.NABU-Niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. April 2013